Debatte über Ferien und schulautonome Tage

Pünktlich zum Schulschluss beginnt die Diskussion darüber, ob die Ferien neu geregelt werden sollen. Jüngster Vorschlag der SPÖ-Bildungssprecherin: die Sommerferien verkürzen, und Familien sollen sich künftig ein paar Tage von der Schule frei nehmen können. Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) hält alle diese Vorschläge für überlegenswert und will nun über den Sommer Gespräche führen.

Mittagsjournal, 24.6.2014

"Familienautonome Tage"?

Heinisch-Hosek will in der wiederaufgeflammten Diskussion über eine Reform der Ferienregelung erst einmal Gespräche mit allen Beteiligten führen. Teilweise die Bundesländer über sogenannte schulautonome Tage entscheiden zu lassen, bezeichnete sie am Rande des Ministerrats als "überlegenswerte Idee".

Zu einer Neuregelung der Ferien schwebten derzeit "so viele Vorschläge in der Luft", meinte Heinisch-Hosek zur alljährlich wieder aufflammenden Debatte vor dem Sommer. Den letzten Vorstoß hatte SP-Bildungssprecherin Elisabeth Grossmann unternommen, die die Sommerferien um eine Woche verkürzen und die schulautonomen Tage zur besseren Planbarkeit in "familienautonome Tage" umwandeln will.

"Alle diese Fragen können wir gemeinsam diskutieren", zeigte sich die Ministerin gesprächsbereit. Allerdings müsse man "alle relevanten Gruppen", also etwa Lehrergewerkschaft, Elternvertreter und die Bildungssprecher der Parteien einbeziehen. Auch Entwicklungspsychologen gehörten eingebunden, viele seien der Meinung, dass neun Wochen Sommerferien vor allem für Jüngere zu viel seien, da das Erlernte schnell wieder vergessen würde.

Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) sprach sich gegen eine Kürzung der Schulferien aus. Im Hinblick auf die schulautonomen Tage brauche es eine Koordinierung zwischen den Schulen. Wenn dies nicht funktioniert, sollten die Landesschulräte eingreifen. (Text: APA, Red.)