Irak: Isis-Miliz ruft Kalifat aus

Im Irak versucht die Zentralregierung jetzt die Isis Islamisten mit mehr Kriegsgerät zurückzuschlagen. Die gestern gelieferten russischen Kampfflugzeuge sollen schon in den kommenden Tagen eingesetzt werden. Doch die radikalen Islamisten rücken weiter vor. Jetzt haben sie in ihren Gebieten ein Kalifat ausgerufen. Mittlerweile sind auch die meisten der verbliebenen Christen auf der Flucht.

Morgenjournal, 30.6.2014

Isis nutzt soziale Medien

Es ist in diesen Tagen im Irak schwer zu sagen was Propaganda und was Fakten sind. Beide Seiten, die reguläre Armee und die Regierung versuchen ihre Erfolge auch über die Medien zu verbreiten. Und mag die ISIS noch so sehr einem mittelalterlichen Islam anzuhängen das Internet und die sozialen Medien werden massiv eingesetzt. Zuletzt heute Nacht als so die Errichtung eines Kalifats in den von ihnen kontrollierten Gebieten in Syrien und im Irak ausgerufen wurde.

Kalifat in Irak und Syrien

Ein Kalifat ist eine islamische Staatsform in der es nur ein geistliches Oberhaupt gibt das auch für alles weltlichen Belange zuständig ist.
Der Kalif ist sozusagen ein Stellvertreter Gottes auf Erden. Im Falle des von der ISIS ausgerufenen Kalifats ist das ihr Anführer der als besonders brutal geltende Abu Bakr al-Baghdadi. Alle Muslime müssen ihm folgen heißt es.

Zufahrtsstraßen vermint

Rund um die strategisch äußerst wichtige Stadt Tikrit wird weiter heftig gekämpft. Die irakische Armee ist offenbar nur bis in die Vororte vorgedrungen. Die ISIS Kämpfer haben angeblich alle Zufahrtsstraßen vermint. Einige Kilometer östlich von Tikrit liegt die Stadt Quarakosh. Hierher sind tausende irakische Christen geflohen. Sie fürchten Folter und Tot wenn sie in die Hände der Islamisten fallen. Doch jetzt stehen die ISIS Kämpfer auch nur mehr 5 Kilometer vor dieser Stadt. "Es ist sehr schwer hier aber wir sind geblieben. Das ist unser Land und wir bleiben hier um dafür zu kämpfen", sagt eine Frau.