Irak: Krieg gegen ISIS weitet sich aus

In den Krieg im Irak zwischen Regierungstruppen und den Islamisten der ISIS mischen sich mehr und mehr die Nachbarländer Iran und Syrien ein. Und bald wohl auch die USA, die demnächst Militärberater entsenden werden. Heute haben Meldungen über angebliche Bombenabwürfe syrischer Kampfflugzeuge auf irakisches Gebiet für Verwirrung gesorgt.

Abendjournal, 26.6.2014

Auch Inder kämpfen mit

Die sunnitischen Rebellen rücken immer weiter vor und stehen kurz vor Bagdad. Vor wenigen Stunden haben die ISIS-Kämpfer eine Stadt eingenommen, die nur eine Fahrstunde von Bagdad entfernt liegt. Die syrische Luftwaffe hat heute Stellungen der ISIS Kämpfer bombardiert. Das steht fest. Die ersten Meldungen sprachen auch davon, dass diese Stellungen auf irakischem Territorium gewesen seien. Später wird diese Aussage zurückgezogen.

Immer mehr Gruppen, Verbände und Länder sind in den Konflikt mittlerweile involviert. So ist es fast unmöglich den Überblick zu bewahren. Und so zieht die Krise im Irak immer mehr Kämpfer aus aller Welt an. Nicht nur aus den üblichen Ländern wie Saudi Arabien oder dem Iran. Jetzt haben sich auch rund 1.300 indische Schiiten gemeldet, um beim Kampf gegen die ISIS im Irak mitzumachen. Dazu ist von einem Prediger ein eigenes Rekrutierungsbüro in Delhi eingerichtet worden.

Maliki will Macht nicht teilen

Nach wie vor an eine politische Lösung scheint der irakische Regierungschef Al Maliki zu glauben. Er sagt, ein Schritt zur Lösung sei es, dass die Abgeordneten rasch den Staats- und Parlamentspräsidenten wählen. Von einer Einheitsregierung unter der Beteiligung aller Gruppen hält er allerdings nach wie vor wenig, wie er heute dem britischen Außenminister William Hague gesagt hat, der zu einem Kurzbesuch nach Bagdad gekommen ist.