Ausbildung in Terror-Camp: Haftstrafe
Ein junger Wiener ist heute zu knapp zwei Jahren Haft verurteilt worden, weil er in einem syrischen Terror-Camp gewesen sein soll. Der 21-Jährige hatte die Vorwürfe stets bestritten, er sei nur bei Verwandten in der Türkei gewesen. Der Richter begründet das Urteil mit generalpräventiver Wirkung. Man brauche ein Signal, um nicht Märtyrer zu schaffen.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 1.7.2014
Eindeutige Beweise gibt es zwar nicht, sagt der Richter bei der Urteilsverkündung, aber eine ausreichende Indizienkette. Im Sommer des Vorjahres verschwindet der gebürtige Türke plötzlich aus Wien, seine Eltern erstatten Abgängigkeitsanzeige. Als er wieder auftaucht, wird er verhaftet, die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, er habe sich der radikal-islamischen Al Nusra-Front angeschlossen und im türkisch-syrischen Grenzgebiet gelernt, wie man Waffen verwendet und Bomben baut.
Brüder und Freunde haben berichtet, er habe sich plötzlich verändert, einen Kaftan angezogen und einen Bart wachsen lassen. Der 21jährige hat das immer zurückgewiesen, er habe Probleme mit den Eltern gehabt und sei zu seinen Verwandten in die Türkei gereist. Ein Onkel hat das heute Vormittag auch bestätigt. Rechtskräftig ist das Urteil - 21 Monate unbedingt - nicht, Verteidiger und Staatsanwältin haben berufen.
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