Hoffnung auf Ende des russischen Importstopps
15 österreichische Molkerei- und Fleischbetriebe dürfen weiterhin keine Waren an Russland liefern. Nach Gesprächen eines Sondergesandten des Landwirtschaftsministeriums in Moskau hat jetzt das Gesundheitsministerium einen Bericht zu den beanstandeten Mängeln an Russland geschickt. Damit so hofft man, wird der Importstopp nach dem Sommer aufgehoben.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 2.7.2014
"Keine Mängel"
Die 15 österreichische Betriebe, darunter die oberösterreichische Berglandmilch und der Wursthersteller Handl in Tirol, dürfen seit Anfang Mai keine Produkte nach Russland liefern. Der Grund: russische Beamte haben zuvor in österreichischen Betrieben bauliche und sanitäre Mängel festgestellt. Nach Verhandlungen eines Sondergesandten des Landwirtschaftsministeriums in Moskau hat das Gesundheitsministerium jetzt einen Bericht dazu erstellt und den russischen Behörden übergeben, sagt Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ): "Wir haben zu allen Themen, die hier kritisiert worden sind, Stellung genommen, und aus meiner Sicht gibt es keine Mängel."
Lösung "nach dem Sommer"?
Die russischen Behörden hätten zugesagt, den Bericht jetzt über den Sommer zu prüfen. Laut Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP) ist nicht zuletzt aufgrund seiner Initiative, einen Sondergesandten zu schicken, auch eine Arbeitsgruppe eingesetzt worden. Rupprechter hofft nun, dass der Lieferstopp "sehr bald", also nach dem Sommer, aufgehoben wird. Um dem Nachdruck zu verleihen, überlegt der Landwirtschaftsminister zudem eine weitere Initiative: "Wenn es die politische Entwicklung zulässt, dann lade ich den russischen Landwirtschaftsminister nach Österreich ein, um das bilateral mit ihm zu besprechen und einige Betriebe zu besuchen." Auch Gesundheitsminister Stöger glaubt an ein baldiges Ende des Importstopps: "Ich gehe davon aus, dass im Herbst das Thema erledigt ist. Wenn nicht, wird es weitere Gespräche und Maßnahmen geben müssen." Man werde sich auch weiter intensiv um den russischen Markt bemühen, da dieser für österreichische Betriebe immer wichtiger werde, so beide Minister.