Ebola in Westafrika: Strategie beschlossen

Schlimmer denn je wütet das Ebola-Virus in Afrika. Der Westen des Kontinents wurde völlig unvorbereitet getroffen, in Guinea, Sierra Leone und Liberia sind seit April bereits mehr als 500 Menschen gestorben. Bis heute fehlt es vor allem an Aufklärung der Menschen, wie sie sich vor Ansteckung schützen können. Bei einer Krisensitzung in Ghana wurde nun eine länderübergreifende Strategie beschlossen.

Mittagsjournal, 4.7.2014

Koordinierter Kampf gegen das Virus

Die Behörden in Westafrika wollen die schwere Ebola-Epidemie in der Region mit einer länderübergreifenden Strategie und einem umfassenden Maßnahmenpaket so schnell wie möglich unter Kontrolle bringen. Darauf einigten sich zahlreiche afrikanische Gesundheitsminister und Experten am Donnerstagabend nach einer zweitägigen Krisensitzung in Ghana.

Unter anderem werde die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein "subregionales Kontrollzentrum" in Guinea eröffnen, das als Koordinationsplattform im Kampf gegen die Krankheit dienen soll und mit allen wichtigen Partnern zusammenarbeitet, hieß es in einer Mitteilung.

Zudem sollen ab sofort Politiker, angesehene Gemeindemitglieder und religiöse Anführer in Aufklärungskampagnen eingebunden werden. Viele Menschen in Westafrika sind verunsichert, weil sie die Seuche nicht kennen. Häufig werden Patienten deshalb vor dem Zugriff der Ärzte versteckt.

Das Virus war im März in Guinea erstmals aufgetreten. Kurze Zeit später wurden auch in Liberia und Sierra Leone erste Fälle registriert. Es ist der bisher weltweit schwerste bekannte Ausbruch der Krankheit. (Text: APA, Red.)