Deutschland: Verdacht auf Maulwurf beim BND

In Deutschland ist die Diskussion um die Tätigkeit des US-Amerikanischen Geheimdienstes jetzt um eine pikante Facette reicher: Heute wurde ein Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes verhaftet. Er soll für die NSA spioniert und ausgerechnet Unterlagen über den deutschen NSA-Untersuchungsausschuss weitergegeben haben.

Abendjournal, 4.7.2014

Ein klassischer Doppelagent

Diese Affäre könnte die deutsch-amerikanischen Beziehungen neuerlich schwer belasten. Denn der heute verhaftete 31-jährige Mann hat, so viel ist durchgesickert, für die Amerikaner spioniert, obwohl er selbst Angestellter des BND war. Ein klassischer Doppelagent also, er soll sich dem US-Geheimdienst NSA sogar selbst angeboten haben. Bisher hüllen sich die deutschen Behörden, von der Polizei bis zur Bundesanwaltschaft, in Schweigen. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte nur: "Es geht darum, dass der Generalbundesanwalt einen dringenden Verdacht wegen geheimdienstlicher Agententätigkeit gegen einen 31-jährigen, deutschen Staatsbürger hat. Und dass diesem in dem Haftbefehl vorgeworfen wird, für ausländische Nachrichtendienste tätig gewesen zu sein".

USA: Kein Kommentar

Wie die Affäre aufgeflogen ist, ist noch nicht bekannt. Pikant ist, dass der 31-Jährige offenbar auch den NSA-Untersuchungsausschuss des deutschen Bundestages ausgespäht hat. Er soll Unterlagen auf einem USB-Stick gespeichert und für einige tausend Euro an amerikanische Agenten verkauft haben. Darüber hinaus soll er weitere Akten des deutschen Auslandsgeheimdienstes BND weitergegeben haben. Angeblich dauerte die Spionagetätigkeit bereits zwei Jahre. Die USA reagieren mit Schweigen auf die brisanten Enthüllungen. In einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber Journalisten hieß es nur: no comment, kein Kommentar.

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