D: Geheimdienst-Ausschuss belauscht

In Berlin ist bekannt geworden, dass der Verdacht besteht, der US-Geheimdienst NSA hätte auch den Untersuchungsausschuss bespitzelt, der im Zusammenhang mit seinen Praktiken ermittelt. Besonders brisant dabei: Der NSA-Informant soll Mitabeiter des deutschen Gehemdienstes BND sein.

Mittagsjournal, 4.7.2014

Ein Mitarbeiter des deutschen Bundesnachrichtendienstes (BND) steht nach dpa-Informationen im Verdacht, möglicherweise den NSA-Untersuchungsausschuss des Bundestages im Auftrag eines US-Geheimdienstes ausspioniert zu haben. NDR, WDR und "Süddeutsche Zeitung" sowie "Spiegel Online" hatten am Freitag als erstes über den Verdacht berichtet. Der BND war nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

Die Bundesanwaltschaft hatte den 31-jährigen Deutschen am Mittwoch wegen des dringenden Verdachts der geheimdienstlichen Agententätigkeit festnehmen lassen, aber keine Details zu dem Fall mitgeteilt. Am Donnerstag hatte das Bundestags-Gremium zur Geheimdienstkontrolle dazu getagt. In der Sondersitzung waren auch die Obleute des NSA-Ausschusses anwesend gewesen.

Der BND ist der deutsche Auslandsgeheimdienst. Bei der Sitzung des Untersuchungsausschusses am Donnerstag hatten Zeugen unter anderem über dessen enge Zusammenarbeit mit der NSA ausgesagt. Der Ausschuss arbeitet die im vorigen Jahr bekannt gewordene Ausspähung des amerikanischen Nachrichtendienstes in Deutschland auf. Unter anderem soll die NSA das Handy von Bundeskanzlerin Angela Merkel angezapft haben. (Text: APA, Red.)