Weiter Unruhen in Ostjerusalem

In Ostjerusalem ist es in der Nacht immer wieder zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen der israelischen Polizei und palästinensischen Demonstranten gekommen. Auch nach dem Begräbnis eines ermordeten palästinensischen Jugendlichen, der wahrscheinlich Opfer eines Racheaktes geworden ist, hat sich die Lage nicht wieder beruhigt. Israel hat unterdessen seine Truppen bis an die Grenze des Gaza Streifens vorrücken lassen und auch eine Teilmobilmachung angeordnet.

Morgenjournal, 5.7.2014

Kinder als Opfer

Wie so oft bei diesem Konflikt sind es Kinder und Jugendliche, die Opfer der Auseinandersetzungen sind. Zuerst die drei israelischen Schüler, die ermordet werden. Dann, als Racheakt, der palästinensische Jugendliche. Und heute Nacht sind es wieder vor allem die zornigen jungen Männer in Ostjerusalem die mit Steinen und Molotow Cocktails auf die israelischen Sicherheitskräfte losgehen. Die Hamas, die das Existenzrecht Israels ablehnt, hat in der Nacht wieder Raketen Richtung Israel abgefeuert. Allerdings ohne Unheil anrichten zu können.

Israel hat danach erneut Ziele im Gazastreifen angegriffen. Ein Kampfflugzeug hat drei Einrichtungen der Hamas attackiert.
Die israelische Armee hatte am heute in der Früh ausserdem mit Artilleriebeschuss reagiert.

Auch gestern am Abend sind die Demonstrationen nach dem Begräbnis weiter gegangen. Die Stimmung ist aufgeheizt: Ich bin hier weil sie unsere Leute jeden Tag töten. Sie ermorden unsere Kinder. Sie ermorden Frauen. Ein unschuldiges Kind ist getötet worden. Warum? Am Tag davor haben sie versucht eine Frau, ihre Tochter und ihren Sohn zu töten. Warum?

Ein Zeichen einer zumindest kurzfristigen Entspannung ist die Tatsache, dass die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu Ägypten jetzt zusätzlich 24 Stunden Zeit gegeben hat, um eine Waffenruhe auszuhandeln. Das berichten israelische Medien. Israel hofft, dass sich mit einer Feuerpause die Lage an der Grenze zum Gazastreifen wieder beruhigen wird.

Der israelische Außenminister Lieberman hat jedoch bei einem Besuch in der Grenzstadt Sderot gesagt, eine Waffenruhe wäre "ein schwerer Fehler". Man müsse diejenigen fassen die den Terror unterstützen. Inklusive der Anführer der Hamas. "Diese Terroristen müssen wissen, dass sie legitime Zielscheiben sind", so Lieberman weiter.

Und so dreht sich das Rad der Eskalation auf beiden Seiten auch in diesen Tagen weiter.

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