Essl: Vollmacht für bauMax-Komplettverkauf

Der Eigentümer der Baumarktkette bauMax, Karlheinz Essl, ist bereit, das Unternehmen und seine Kunstsammlung zu verkaufen. Wie heute bekannt geworden ist, hat Essl eine Vollmacht dafür unterschrieben.

Abendjournal, 9.7.2014

Die bauMax-Gruppe stand und steht nicht zum Verkauf - dieses schriftliche Statement gibt es vom Geschäftsführer, Karlheinz Essl selbst hat sich nicht dazu geäußert, er ist auf Urlaub. Die Vollmacht hat er ja schon am 25. April erteilt, und zwar im Rahmen des Geschäftsberichts für das Jahr 2013. Da hat er geschrieben, dass die Gruppe verkauft werden kann, dass er auf Forderungen verzichtet und dass er den Verkaufserlös seiner Kunstsammlung zur Verfügung stellt.

Aus dem Unternehmen hat es ja heute geheißen, so ein Vorgang sei üblich. Aber ganz so üblich ist es dann doch nicht, einen Geschäftsbericht mit einer Vollmacht für einen Verkauf zu verbinden, oder?

Nein, üblich vielleicht unter diesen Umständen. Und die waren ja, wenn wir zurückschauen, sehr speziell. Karlheinz Essl wollte der Republik damals im April seine Kunstsammlung verkaufen, um bauMax zu erhalten, die hat abgelehnt, daher war entscheidend, was die Banken sagen. Erste Bank Chef Treichl hat damals gesagt, - Zitat - man hilft nicht, indem man öffentlich darüber quatscht. Und jetzt bekommen wir eine Ahnung, was nicht öffentlich passiert ist.

Welche Bedingungen haben die Banken also damals gestellt, damit sie ihre Kredite nicht doch schon vorzeitig fällig stellen?

Eine neue Struktur, konsequent und zeitgerecht umgesetzt, zitiert die Austria Presse Agentur heute. Und dass die Banken eine Umsatzsteigerung von 10 Prozent erwarten. Für sie geht es ja um viel Geld - insgesamt 638 Millionen Euro, die sie bis zum Herbst 2015 nicht fällig stellen.

Die neue Struktur, die Sie angesprochen haben: Gehört dazu auch der Verkauf der Filialen in Rumänien, der gestern bekanntgeworden ist?

Ja genau. Vor allem das Geschäft in Osteuropa hat bauMax ja in Schwierigkeiten gebracht, auch die Türkei, das war bzw. ist ein großes Verlustgeschäft. Konzentrieren will man sich auf Tschechien, die Slowakei, Ungarn und natürlich Österreich mit den 4.000 Mitarbeitern.

bauMax wird nicht verkauft, heißt es also, sucht auch keine Investoren - ist das Unternehmen damit schon über den Berg?

Der Plan für die Rettung ist jedenfalls ambitioniert und auch recht optimistisch, was die Marktentwicklung und die Position angeht, das Um und Auf ist das Vertrauen der Gläubiger, der Lieferanten und natürlich der Kundschaft.

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