BRICS: Eigene Entwicklungsbank

Fünf aufstrebende Schwellenländer wollen eine gemeinsame Entwicklungsbank gründen. Der Plan ist nicht neu, aber bisher haben sich die sogenannten BRICS-Länder, das sind Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, nicht über Details einigen können. Das scheint jetzt gelungen zu sein.

Morgenjournal, 10.7.2014

Nächste Woche beim Gipfeltreffen der BRICS soll die eigene Entwicklungsbank auf den Weg gebracht werden, damit sollen Infrastrukturprojekte in den BRICS-Ländern und in angrenzenden Regionen finanziert werden. Jedes der fünf Schwellenländer wird zwei Milliarden Dollar in diese Neue Entwicklungsbank einzahlen.

Wollen die Schwellenländer damit der Weltbank Konkurrenz machen?

Das ist sicher ein Motiv. Die neue Bank ist aber auch eine Herausforderung für den Internationalen Währungsfonds. Dort hat man den Schwellenländern ja mehr Einfluss versprochen, und zwar über eine Neuverteilung der Stimmrechte. Diese Reform steckt allerdings in einer Sackgasse.

Auffallend ist auch die aktive Rolle Russlands in der Gruppe der Schwellenländer. Hat das etwas mit der Ukraine-Krise zu tun?

Russland sucht ganz eindeutig die Nähe der großen Schwellenländer Brasilien, Indien und China. Durch die Ukraine-Krise droht das Band zwischen Russland und seinen Partner im Westen zu zerreisen, aus dem exklusiven Club der G-8, der führenden Industrieländer, ist Russland ja bis auf weiteres hinausgeworfen worden. Jetzt sucht Russland neue Freunde und konzentriert sich auf die Gruppe der BRICS-Länder.