Atomgespräche: Kerry trifft Zarif
Gestern war Wien Mittelpunkt der Verhandlungen des Westens mit dem Iran über das iranische Atomprogramm, aber trotz aller Bemühungen und Erwartungen sind die wesentlichen Hürden nicht überwunden worden. Heute ein Epilog unter vier Augen - derer der Außenminister der USA und des Iran. Die Zeit drängt, denn am Sonntag läuft das Interimsabkommen mit dem Iran aus.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 14.7.2014
USA und Iran als Hauptfiguren der Verhandlungen
Die beiden Außenminister Zarif und Kerry, der Iran und die USA sind die Hauptfiguren im Tauziehen um eine Lösung im Atomstreit. Denn die USA sind die treibende Kraft im Kampf gegen eine mögliche iranische Atombombe, die treibende Kraft bei den Sanktionen und die einzigen die ein Abkommen abschließen können das hält. Beide Zarif und Kerry sind fast zum Erfolg verpflichtet. Der Iranische Außenminister, weil Teheran die Aufhebung der Wirtschaftssanktionen dringend braucht. Für den US-Außenminister geht es auch um das außenpolitische Erbe der Regierung Obama.
Beide müssen sich zu Hause vor Hardlinern und im Fall der USA auch vor dem verbündeten Israel für ein mögliches Abkommen rechtfertigen und haben daher größtes Interesse, dass jede wie immer geartete Einigung in jeder Hinsicht unangreifbar ist.
Frist läuft in sechs Tagen ab
Offensichtlich wollen die USA und der Iran das Abkommen nicht einfach scheitern lassen. Also entweder der Iran bewegt sich in den verbleibenden sechs Tagen bis zum Ablauf der Frist doch weiter als bisher, oder es wird eine Verlängerung geben.
Seit Beginn der Gespräche geht es im Grunde um das gleiche Problem. Der Iran will sein Atomprogramm ausbauen, die USA wollen Garantien, dass Teheran keine Atombombe baut. Da wird um einzelne Zahlen gerungen wie die Anzahl der Zentrifugen zur Urananreicherung.
Seit einer halben Stunde sitzen US-Außenminister Kerry und sein iranischer Amtskollege Zarif wieder im Palais Coburg zusammen, nach einem zweistündigen Vieraugengespräch gestern Abend. Und das alleine ist eigentlich schon eine Sensation für zwei Länder, die 30 Jahre lang nichts miteinander geredet haben.