Binnen-I wieder im Visier

Vor kurzem erst hat Sänger Andreas Gabalier mit seiner Interpretation der Bundeshymne für Diskussionen über die sprachliche Gleichstellung von Frauen und Männern gesorgt. In einem Offenen Brief an Unterrichts- und Wissenschaftsministerium fordern nun 800 Universitätsprofessoren, Lehrer und Juristen die Abschaffung des sogenannten Binnen-I und „eine Rückkehr zur sprachlichen Normalität“.

Abendjournal, 14.7.2014

Von einem Wildwuchs durch das sprachliche Gendern schreiben die rund 800 Personen im Offenen Brief, darunter auch Philosoph Konrad Paul Liessmann, Mathematiker Rudolf Taschner, Verfassungsrechtler Heinz Mayer oder Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder. Konkret stoßen sie sich am sogenannten Binnen-I, wie es in Gesetzen, Behördentexten oder Schulbüchern verwendet werden muss. Auch die Anführung beider Geschlechter mit Schrägstrich im Wortinneren mache einen Text unlesbar und unverständlich. Die Unterzeichner schlagen stattdessen vor, beide Geschlechter getrennt und vollständig anzuführen, also etwa Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schreiben.

Unterrichts- und Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek von der SPÖ hält wenig davon, dass Binnen-I aus dem Sprachgebrauch zu streichen. Frauen bei der Sprache auszublenden, wäre ein völlig falsches Zeichen, so die Ministerin.