Israel kündigt Feuerpause an

Fünf Stunden sollen die Waffen heute Vormittag zwischen Israel und dem Gaza Streifen schweigen. Und dieses Mal hat die Hamas zugesagt sich an diese Vereinbarung auch halten zu wollen. Der letzte Versuch einer Waffenruhe war an der radikalen Palästinenserorganisation gescheitert. Unterdessen geht das Sterben in diesem Konflikt weiter. Auf beiden Seiten. Und wie immer trifft es die Schwächsten am härtesten

Morgenjournal, 17.7.2014

Wieder ein Begräbnis in Gaza: Wie kann ich mich rächen sagt dieser Mann. Er ist der Vater der vier Buben im Alter zwischen 9 und 11 Jahren die am Strand getötet worden sind als eine israelische Rakete in einen verlassenen Polizeiposten eingeschlagen ist.

Ein paar Kilometer weiter - auf der anderen Seite der Grenze auch ein Begräbnis. Hier wird das erste israelische Opfer dieses Konflikts zu Grabe getragen. Das Raketenabwehrsystem hat zwar die meisten Geschosse aus Gaza abfangen können - aber rund tausend Raketen haben in den vergangenen Tagen trotzdem eingeschlagen.

Jetzt sollen zumindest für ein paar Stunden die Waffen schweigen. Israel und auch die Hamas haben sich auf eine fünfstündige Feuerpause geeinigt damit sich die Menschen in Sicherheit bringen können. Wohin genau allerdings bleibt die Frage. Denn eine Flucht aus dem dicht verbauten Gazastreifen ist nicht möglich. Nur ein UNO-Lager bietet etwas Sicherheit. Dorthin sind bereits 17.000 Menschen geflüchtet.

Dass die Waffenruhe nachhaltig sein könnte, ist wohl nicht anzunehmen. Denn beide Seiten machen die jeweils anderen für die Situation verantwortlich. Ein Sprecher der Hamas: Man hört immer nur was die Israelis von uns wollen - aber nicht was wir bekommen sollen. Wir wollen nur unsere Rechte: Das Ende der Belagerung und die Öffnung der Grenzen.

Für Israels Regierungschef Netanjahu hingegen ist klar: Die Hamas will keinen Frieden: Die Hamas hat die Türe zu einer diplomatischen Lösung zugeworfen und ist deshalb für die Opfer auf beiden Seiten alleine verantwortlich.

Und so wird es auf beiden Seiten der Grenze wohl noch viele Begräbnisse geben bis sich eine Lösung abzeichnet.

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