Israel verstärkt Angriffe auf Gaza

Nach dem Scheitern der Waffenruhe droht Israel mit verstärkten Angriffen auf den Gaza-Streifen. Das israelische Sicherheitskabinett berät noch heute, ob und wann es eine Bodenoffensive geben soll. Bisher wurden Stellungen der radikal-islamischen Hamas aus der Luft angegriffen, dazu gab es eine Kommandoaktion.

Israelische Soldaten

(c) EPA/ALAA BADARNEH

Abendjournal, 16.7.2014

Tausende auf der Flucht

Israel hat etwa 100.000 Palästinenser im Gaza-Streifen dazu aufgefordert, aus ihren Häusern zu fliehen. Damit will die israelische Armee die Zahl der Opfer bei den bevorstehenden Angriffen möglichst gering halten. Die Bevölkerung wurde über Telefon, per Internet, mit SMS aber auch mit klassischen Flugblättern gewarnt. Diese Warnungen gibt es schon seitdem der Konflikt wieder blutig ausgebrochen ist. Zuletzt haben etwa 17.000 Menschen deshalb in UNO-Einrichtungen im Gaza-Streifen Schutz gesucht. Offenbar betrifft die neueste Warnung vor allem die Siedlungen im nördlichen Küstengebiet. Bis jetzt gibt es aber keine Informationen über weitere, größere Fluchtbewegungen.

Israel zielt nach eigenen Angaben vor allem auf Häuser, die der radikal-islamischen Hamas als Waffenlager oder als Raketenabschussbasis dienen. Auch die Hamas-Führer sind im Visier der israelischen Armee.

Nach Angaben des Militärradios hat Israel auch beschlossen, das Tunnelnetzwerk zu zerstören, das zur Lagerung, zum Transport und zum Abschuss der Raketen genutzt wird. Dabei sei auch die Option eines begrenzten Einmarsches mit Bodenverbänden diskutiert worden, die zunächst kein Vorrücken in Wohngebiete erfordern würde.

In Gaza bricht inzwischen auch die Wasserversorgung zusammen. Tankwagen mit gefiltertem Trinkwasser bleiben wegen der Kriegshandlungen aus, die Wasserleitungen sind bei den Bombenangriffen offenbar beschädigt worden. Trotz der Luftangriffe versucht die Wasserbehörde, sie zu reparieren.

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