Flug-Experte Zmug: Noch viele Unklarheiten
Der Experte für Flugzeugtechnik im Verteidigungsministerium Oberst Reinhard Zmug erklärt, welche Informationen man sichern kann, und wie wahrscheinlich ein Absturz oder ein Abschuss durch eine Rakete ist. Er erläutert auch die Frage, ob man über das Krisengebiet hätte fliegen sollen.
8. April 2017, 21:58
Umstände müssen erst geklärt werden
Nach dem bisherigen Stand der Informationen lasse sich nicht einschätzen, wie es zu dem Absturz des Fluges der Malaysian Airlines gekommen ist. Auch Satellitenbilder könnten das nicht klären, meint der Experte. Es komme auf die Auswertung der Blackbox und der Wrackteile an.
Sicher kann man aber sagen, dass niemand, auch eventuelle Rebellengruppen nicht, allein aufgrund von Radardaten wissen kann, dass das Flugzeug ein Zivilflugzeug war. Eine Bodenluftrakete könne auch nicht jeder bedienen und auch das müsse gegebenfalls untersucht werden.
Sicherheitsinteressen sollten vorgehen
Zmug kritisiert, dass etwa wirtschaftliche Interessen manchmal Sicherheitsfragen übertrumpfen würden. Er zeigt sich unzufrieden mit der Regelung – der Flugraum galt als sicher, war es aber nicht – und nur daran halten sich die Fluglinien. Der Experte findet, auch Flug MH17 hätte schon nicht über die Ostukraine fliegen dürfen.