Costa Concordia wird heute abgeschleppt

Die Costa Concordia, bei deren Havarie vor der toskanischen Insel Giglio 32 Menschen gestorben sind, wird heute endlich abgeschleppt. Zuvor musste das 290 Meter lange Wrack zumindest halb seetüchtig gemacht werden. ORF-Korrespondent Alexander Kofler ist vor Ort in Giglio.

Morgenjournal, 23.7.2014

Alexander Kofler, Cornelia Vospernik

Insgesamt vierzehn Schiffe sollen die Costa Concordia auf ihrer letzten Reise begleiten. Dazu zählen jene zwei Schlepper, die den Koloss an Stahlseilen befestigt, bis nach Genua bringen sollen. Zwei weitere Schlepper stehen für den Notfall bereit, wenn eines oder beide Schiffe ausfallen sollten. Weitere Schiffe, die Ausrüstung zum Binden von Öl an Bord haben, werden die Flotte begleiten. Umweltschützer haben davor gewarnt, dass der Kreuzfahrtriese auseinander brechen und Schweröl ins Meer gelangen könnte. Dieses Risiko könne ausgeschlossen werden, erklärt der Projektleiter der Reederei Crosta Crociere, Franco Porcellacchia: Alle Untersuchungen, die wir durchgeführt haben, geben uns Recht. Alles deutet darauf hin, dass dieses Risiko ausgeschlossen werden kann. Diese Gewissheit haben wir, seit das Schiff wieder schwimmt.

Frankreichs Umweltministerin Segolene Royal hatte im Vorfeld Bedenken geäußert, dass der Transport die korsische Küste gefährde. Sie hat angekündigt, die Abschleppung zusammen mit Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian auf einem französischen Kriegsschiff überwachen zu wollen. Italiens Umweltminister Gianluca Galletti ist bereits diese Woche nach Giglio gekommen und versucht, seine französische Amtskollegin zu beruhigen: Ich glaube, dass diese erste Phase des Projekts erfolgreich beendet werden konnte. Jetzt müssen wir mit derselben Achtsamkeit weiter machen. Mit derselben Kraft und Motivation weiter arbeiten, damit wir sicher den Hafen von Genua erreichen.

Läuft alles wie geplant, wird die Costa Concordia am frühen Sonntagmorgen den Hafen von Genua erreichen. In den kommenden zwei Jahren soll sie dort von rund zweihundert Arbeitern zerlegt, entsorgt und als Alteisen weiter verarbeitet werden.