Neue Österreich-Ausstellung in Auschwitz

Die Österreich-Ausstellung im ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz im heutigen Polen wird neu gestaltet. Bisher hat sich dort Österreich vor den Besuchern aus aller Welt als erstes Opfer des Nationalsozialismus dargestellt. Die alte Ausstellung ist inzwischen abgebaut. Der Historiker Albert Lichtblau und der Kurator Hannes Sulzenbacher arbeiten nun an der Neugestaltung.

Morgenjournal, 26.7.2014

Ende April hat der zuständige Nationalfonds für die Opfer des Nationalsozialismus die Neugestaltung der Ausstellung vergeben. Beauftragt wurde als Kurator Hannes Sulzenbacher, der schon zahlreiche Ausstellungen in Österreich und Deutschland gestaltet hat. Und als wissenschaftlicher Leiter Albert Lichtblau von der Universität Salzburg. Dazu ein Team aus Fachleuten.

Derzeit läuft bereits die Suche nach Ausstellungsobjekten, sagt Kurator Sulzenbacher: und zwar in Museen in Israel, Washington und Auschwitz. Und es gibt einen Objektaufruf.

Derzeit sind die Räume der bisherigen Österreich-Ausstellung im Block 17 des ehemaligen Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau leergeräumt. Geplant ist folgender Aufbau, sagt Historiker Lichtblau: im Eingangsbereich der Bezug auf die alte Ausstellung. Der Bezug auf Block 17. Ein zentraler Bereich mit einer Täter Opfer Geschichte mit einer zentralen Erinnerung an die Opfer. Und ein Schlussbereich, ein Gedenkbereich mit vertiefenden Informationen.

In der alten Ausstellung blieb die Frage der Mittäterschaft an den Verbrechen des Nationalsozialismus weitgehend ausgeblendet. Am Eingang stand groß die Aufschrift: Österreich - Erstes Opfer des Nationalsozialismus. Auf Deutsch und auf Polnisch. Das wird auch in die neue Ausstellung miteinbezogen.

Und damit den Wandel des Geschichtsbildes erklären. Und es soll deutlicher werden, dass sich die Verbrechen des Nationalsozialismus schwer in bisher streng länderweise gegliederte Erinnerungen und Geschichtsbilder einordnen lassen. Kurator Sulzenbacher sagt: heute sei es Anliegen, auch der neuen Generation zu sagen, dass hier ein universal menschlicher Zivilisationsbruch geschah, an dem Österreicher zugrundegegangen sind, und Österreicher auch beteiligt waren.

Die Ausstellungsmacher rechnen damit, dass die neue Österreich-Ausstellung in Auschwitz 2016 fertig sein wird.

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