Ostukraine ohne Wasser
Der Krieg in der Ostukraine macht das Leben der Bevölkerung immer schwieriger und schädigt auch immer stärker die Wirtschaft. es herrscht akuter Wassermangel und das trifft sowohl die Zivilbevölkerung als auch die Industrie.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 26.7.2014
Aus der Ukraine,
In der umkämpften Stadt Lugansk gibt es in manchen Bezirken gar kein Wasser, im Bezirk Donezk muss die Stadt Krasnoarmejsk bereits seit mehr als einer Woche mit Tankwagen versorgt werden. Doch stehen wegen Wassermangels auch die Kohlegruben still. Engpässe gibt es auch bereits in der Stadt Donezk selbst, die derzeit noch etwa 700.000 Einwohner zählen dürfte. Grund dafür sind wiederholte Beschädigungen der Hauptwasserader durch Artilleriebeschuss.
Auf den ersten Blick erweckt Donezk nicht den Eindruck, dass die Stadt unter Wassermangel leidet. Doch der Schein trügt. Im Durchschnitt ist die Versorgung nur für jeweils vier Stunden in der Früh und am Abend gesichert. Der Nord-Donez-Kanal ist die Wasserader des Kreises. Durch Artilleriebeschuss wurde er mehrmals beschädigt; die Ausbesserungsarbeiten sind daher auch gefährlich. Doch am Kanal hängt fast völlig die Versorgung der Stadt Donezk. Da die Speicher kaum Wasser haben, gäbe es ohne Kanal bald kein Wasser mehr: „Ich rechne etwa bis zu fünf Tage. Wenn man den Verbrauch weiter einschränkt, dann auch noch länger. Doch daran will gar nicht denken. Wir bemühen uns mit allen unseren Kräften, den Kanal wiederherzustellen.“
Betroffen von Wassermangel wäre aber auch die Industrie der Stadt: „Das ist wirklich ein großes Risiko. Die Chemieproduktion darf nicht ohne Wasser bleiben, Wegen der Probleme hat man Wasser auch bereits mit Lkss geliefert. Das war als wir die erste Beschädigung des Kanals hatten, und er daher leer war.“
Somit zeigt auch der Nord-Donez-Kanal, welch enorme Gefahren für Donezk mit dem Krieg insgesamt verbunden sind.