Ostukraine: Keine Beruhigung

Nach dem verheerenden Flugzeugabsturz vor einer Woche in der Ostukraine sollen heute weitere Opfer in die Niederlande übergeführt werden. Auch die Untersuchung der Flugschreiber in Großbritannien geht weiter. In der Ostukraine selbst dauern die Kämpfe an. Die Rebellen sind aber in die Defensive geraten, wie ORF-Reporter Christian Wehrschütz aus Donezk berichtet.

Pro-russischer Grenzposten

(c) APA/EPA/IGOR KOVALENKO

Morgenjournal, 24.7.2014

Aus Donezk,

Heute vor einer Woche ist über der Ukraine das malaysische Passagier-Flugzeug abgeschossen worden. Von wem, das steht noch immer nicht eindeutig fest. Der Verdacht richtet sich gegen die pro-russischen Rebellen im Osten der Ukraine. Viele, auch Politiker in Europa und den USA, haben von einem Wendepunkt in dem Konflikt gesprochen. Russland werde nun gar nichts anderes übrig bleiben, die Grenzen dicht zu machen, die Rebellen nicht länger zu unterstützen. Das ist nicht passiert. Und auch die Hoffnung, Rebellen und ukrainische Armee könnten im Angesicht von 298 unbeteiligten Toten ihren Weg der Gewalt verlassen, hat sich nicht erfüllt. Das Gegenteil scheint der Fall zu sein, die Kämpfe werden immer heftiger.

Militärisch sind die Rebellen aber in der Defensive. Der ukrainischen Armee ist es gelungen, weiteren Boden gutzumachen. Allerdings ist es den Rebellen gestern gelungen, zwei weitere ukrainische Kampfmaschinen abzuschießen. Die Ukraine kann nach wie vor die Grenze zu Russland nicht gänzlich kontrollieren. Das bedeutet weiteren Nachschub aus Russland.