Hausbesetzung Wien: 1.700 Polizisten im Einsatz

Seit zweieinhalb Jahren ist in Wien-Leopoldstadt ein Haus von Punks besetzt, sie nennen es "Pizzeria Anarchia". Seit den frühen Morgenstunden versucht die Polizei mit einem Riesenaufgebot, das Gebäude zu räumen. Inoffiziellen Angaben zufolge sind rund 1.700 Polizisten im Einsatz. Mehr als 30 Sympathisanten vor dem Haus wurden vorerst abgeführt. Derzeit versucht die Polizei im Gebäude selbst bis zu den Punks im dritten Stock vorzudringen.

Abendjournal, 28.7.2014

Unterstützer aus Deutschland erwartet

Rund 50 verbarrikadierte Hausbesetzer die Farbbeutel, Möbel, Stinkbomben und auch Fäkalien aus den Fenstern werfen. Rund herum ein riesiges Polizeiaufgebot, das mit Räumpanzern, Wasserwerfern und Rammen versucht in das besetze Gebäude einzudringen und die Umgebung weiträumig absichert. So das Bild heute in Wien Leopoldstadt rund um die sogenannte "Pizzeria Anarchia". Polizeisprecher Roman Haslinger rechtfertig das Polizei Großaufgebot heute so: "Es gab im Vorfeld schon Postings im Internet, Veröffentlichungen auch teilweise über die Medien, dass für diese Hausbesetzerszene auch aus Deutschland Verstärkung anreisen soll". Ob tatsächlich zahlreiche Unterstützer aus Deutschland angereist sind, blieb vorerst unklar.

Punks sollten Altmieter vertreiben

Der Hintergrund der Hausbesetzung ist jedenfalls einigermaßen ungewöhnlich. Der Hauseigentümer hatte 2012 selbst den Punks angeboten ein halbes Jahr lang in dem Haus zu wohnen. Hintergedanke war, so die Aktivisten, dass die Punks die Altmieter aus dem Gebäude vertreiben sollten. Das scheint aber nicht funktioniert zu haben. Stammbewohner und Aktivisten sollen sich laut Webseite der "Pizzeria Anarchia" solidarisiert haben, die Punks blieben im Haus. Per Gerichtsbeschluss hat der Hausbesitzer eine Räumung des besetzen Hauses erwirkt, die heute exekutiert wurde.