Soldat entführt: Gaza-Konflikt eskaliert erneut

Verzweiflung im Gazastreifen, Hoffnungslosigkeit unter den internationalen Vermittern: die gestern zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas vereinbarte Waffenruhe hat nicht einmal drei Stunden gehalten. Israel wirft den radikalen Palästinenser vor, einen 23-jährigen Soldaten verschleppt zu haben und greift jetzt pausenlos Ziele im Gazastreifen an.

Eine israelische Artelleriekanone

(c) APA/EPA/ATEF SAFADI

Morgenjournal, 2.8.2014

Israel intensiviert Angriffe

Nach dem Scheitern einer Waffenruhe haben die israelischen Streitkräfte ihre Angriffe im Gazastreifen intensiviert. Die Militäreinsätze konzentrierten sich in der Nacht auf Samstag auf die südliche Stadt Rafah. Dort suchten Soldaten weiter nach einem ihrer Kameraden, der nach israelischen Angaben von einem Kommando der radikal-islamischen Hamas entführt wurde. Die Hamas bestreitet das.

Der 23-jährige Leutnant Hadar Goldin fiel nach Angaben des israelischen Militärs einem Hamas-Kommando in die Hände, als seine Einheit an der Zerstörung eines Tunnels in den Gazastreifen arbeitete. Der Armee zufolge ereignete sich die Entführung Freitagfrüh eineinhalb Stunden nach Beginn einer dreitägigen humanitären Waffenruhe, die die Vereinten Nationen und die USA zuvor zwischen Israel und radikalen Palästinensern vermittelt hatten. Als Reaktion darauf erklärte Israel die Feuerpause für gescheitert.

Der bewaffnete Arm der Hamas, die Al-Kassam-Brigaden, bestritt in der Nacht auf Samstag, den Soldaten entführt zu haben. "Wir wissen nichts über einen vermissten Soldaten, seinen Verbleib oder die Umstände seines Verschwindens", hieß es in einer Mitteilung, die an Journalisten versandt wurde. Nach einer Meldung der palästinensischen Nachrichtenagentur Ma'an hatten die Al-Kassam-Brigaden zuvor noch bestätigt, Goldin gefangen genommen zu haben. (Text: dpa/APA)

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