Tauziehen um Asylwerber

Das Tauziehen rund um Quartiere für Flüchtlinge zwischen Bund und Ländern geht in die nächste Runde. Heute wurde bekannt, dass die in der letzten Woche diskutierte Unterbringung in der Kaserne in Linz-Ebelsberg nun definitiv nicht kommt. Oberösterreich bietet nun Alternativen an. Im Innenministerium ist man skeptisch, ob das reichen wird.

Abendjournal, 04.08.2014

Noch in dieser Woche sollen Unterkünfte für 100 Asylwerber in Internaten von Landesfachschulen eingerichtet werden - eine Übergangslösung, dann soll es andere Quartiere geben, sagt die zuständige Landesrätin Gertraud Jahn von der SPÖ. Für die von ihr angesprochene Quote von 88 Prozent fehlen immer noch 200 Plätze in Oberösterreich. Die Kaserne in Linz-Ebelsberg werde es trotzdem nicht brauchen, sagt Jahn.

Anders sieht man das im Innenministerium. Man sei froh über jedes zusätzliche Quartier, die Kaserne für die Unterbringung von Flüchtlingen hätte man in Oberösterreich dennoch gebraucht. Die zugesagten Plätze seien zu wenig. Wenn man in die anderen Bundesländer schaut, dann zeigt sich, dass zwar etwas passiert, ausreichend ist das aber noch nicht.

So wurden heute in der Obersteiermark 30 Quartiere für Flüchtlinge geschaffen, damit überspringt das Land aber auch gerad einmal die 88-Prozent-Quote. Um auf diese Quote zu kommen, fehlen in Salzburg noch 52 Plätze, in Tirol sind es 40. Und auch in Niederösterreich werden noch zusätzliche Quartiere benötigt, wenn Traiskirchen entlastet werden soll. Denn dort sind immer noch 1.200 Menschen untergebracht, vereinbart sind lediglich 480.

Übersicht

  • Migration