Buchinger fordert: Keine Sonderschulen mehr
Immer mehr Schüler und Schülerinnen in Österreich werden als "sonderpädagogisch förderungswürdig" eingestuft. Behindertenanwalt Erwin Buchinger vermutet dahinter auch finanzielle Interessen der Schulen und fordert ein Umdenken.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 07.08.2014
Im Schuljahr 2000/2001 waren es noch 27.000 Schüler, die speziell gefördert wurden, zwölf Jahre später schon fast 30.000. An den Polytechnischen Schulen hat sich die Zahl sogar auf 1.000 verdreifacht.
Behindertenanwalt Erwin Buchinger glaubt, dass es den Bezirksschulräten und Direktoren bei der Einstufung auch oft ums Geld geht. Das könnte erklären, warum zum Beispiel Schulen mit vielen Migrant/innen besonders oft den Förderbedarf zuerkennen, sagt Buchinger. Er warnt aber, dass dieses Etikett ein Stigma für den betroffenen Schüler bedeute - auch später bei der Jobsuche.
Buchinger fordert deshalb, dass Brennpunktschulen von Vornherein mehr Geld bekommen. Sonderpädagogischer Förderbedarf solle nicht mehr extra ausgeschildert werden, betroffene Schüler müssten bestmöglich integriert werden.