Schlechte Aussichten für Erste Bank in Ungarn

Die Geschäfte der heimischen Banken sind in Osteuropa schon einmal besser gelaufen - eines der großen Sorgenkinder ist Ungarn. Und das ruft jetzt auch die Rating-Agentur Moody's auf den Plan: Sie hat der Erste Bank in Ungarn eine schlechtere Bewertung verpasst, und den Ausblick auf negativ gesenkt.

Morgenjournal, 13.8.2014

Paul Schiefer berichtet aus der Wirtschaftsredaktion

Besonders stark betroffen

Die Rating-Agentur begründet das mit dem Bankengesetz, das die ungarische Regierung vor kurzem verabschiedet hat. Das lässt die Banken nämlich noch stärker bluten als erwartet. Und dieses Gesetz trifft die Erste Bank stärker als viele andere Banken, schreibt die Rating Agentur.

Bei diesem Gesetz geht es um Fremdwährungskredite, die die Banken in Ungarn vergeben haben. Die ungarische Regierung sagt, die Banken hätten unzulässigerweise die Konditionen für diese Kredite geändert und sie müssten jetzt im Nachhinein Zinsen und Gebühren an die Kreditnehmer zurückzahlen. Die ungarische Nationalbank schätzt, dass das die Banken insgesamt bis zu drei Milliarden Euro kosten könnte. Die Banken selbst haben die Vorwürfe immer zurückgewiesen.

Die Erste Group rechnet heuer mit Kosten von insgesamt 300 Millionen Euro. Damit ist die Erste deutlich stärker betroffen als Raiffeisen oder die Bank Austria. Bei Raiffeisen geht man davon aus, dass man nur etwa halb so viel zahlen muss wie die Erste Group.