Gespräch mit Walter Kappacher

Um das Leben und Sterben von Georg Trakl geht es in dem Stück "Der Abschied". Geschrieben hat es der Büchner-Preisträger Walter Kappacher als Auftragswerk der Salzburger Festspiele. Morgen Abend wird es in der Arge Salzburg uraufgeführt. Ein Gespräch mit dem Autor u. a. über dessen neues Werk und Georg Trakl.

Walter Kappacher

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Kulturjournal, 14.08.2014

Der Salzburger Schriftsteller Walter Kappacher gehört zu den stillen Vertretern seiner Zunft. Der 1938 Geborene hat erst im Alter von 30 Jahren zum Schreiben angefangen und mittlerweile ein stimmiges, schmales Werk geschaffen. "Die Werkstatt", "Irdische Liebe", "Selina oder das andere Leben", so heißen einige seiner Werke.

Für seinen Roman "Der Fliegenpalast" hat er 2009 hymnische Rezensionen bekommen. Er schildert darin eine Schaffenskrise im Leben des Dichters Hugo von Hofmannsthal. Und 2009 ist er auch mit dem renommierten Georg Büchner-Preis ausgezeichnet worden. Am 15. August wird in der Arge Salzburg im Rahmen des Young Directors Project ein Theatermonolog von Kappacher uraufgeführt. Er heißt "Der Abschied" und handelt von den letzten Tagen Georg Trakls nach der Schlacht bei Grodek in Galizien zu Beginn des ersten Weltkriegs.

Auch eines seiner letzten Gedichte und eines seiner berühmtesten heißt ja "Grodek". Trakl starb dort 1914 mit 28 Jahren. Heuer ist sein100. Todesjahr und warum die Festspiele das Stück nicht im Landestheater aufführen, das Trakl als Theaterdichter zu Beginn seiner Laufbahn so begehrte, und warum den schönen Monolog nicht ein Schauspieler ersten Ranges spielt, ist für Beobachter des Salzburger Festspielgeschehens nicht ganz nachzuvollziehen. Ein junger unbekannter Regisseur Nicolas Charaux und ein junger Schauspieler Paul Herwig versuchen sich an dem Text.

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Salzburger Festspiele - "Der Abschied"