"Studiengebühren bleiben Thema"

Studienbeiträge und Zugangsregelung seien "nicht ad acta gelegt", so Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) vor kurzem. Im Ö1-Interview erläutert er, dass dieses Thema in der nächsten Regierungsperiode wieder auf dem Tisch sein werde, weil es eben keine unbegrenzten Kapazitäten gebe. Daher brauche man Zugangsregeln oder Studiengebühren, so Mitterlehner beim Europäischen Forum Alpbach.

Morgenjournal, 21.8.2014

Mitterlehner will "Bedarfserhebung"

Um Effizienz und Qualität sicherzustellen, brauche man Zugangsregelungen und/oder Studiengebühren, und das stehe weiter auf der Tagesordnung, "weil es in dieser Regierungsperiode nicht erledigt worden ist", so Mitterlehner. Dazu brauche man aber auch einen Verhandlungspartner und ein Ergebnis, dessen sei er sich durchaus bewusst. Ohne Koalitionspartner geht also nichts. SPÖ-Wissenschaftssprecherin Andrea Kuntzl erinnert postwendend daran, dass Studienbeiträge für die SPÖ kein Thema seien. Und die österreichische Hochschülerschaft ÖH warnt, dass Wissenschaftsminister Mitterlehner "sich nicht die Finger verbrennen" solle.

Ein Student kostet viel, meint dieser, mit wenig Budget im Uni-Bereich müsse in Zukunft effizienter umgegangen werden. Der Wissenschafts- und Wirtschaftsminister kündigt eine Art "Bedarfserhebung" an - welche Fächer sind gefragt und zwar aus Sicht des Arbeitsmarktes und der Gesellschaft. Das könne man dann prognostizieren und planen.

Vor einigen Jahren hat etwas in den Ansätzen Ähnliches die damalige Unterrichtsministerin Elisabeth Gehrer, ebenfalls ÖVP, versucht und die Maturanten und Maturantinnen mangels Jobaussichten vor dem Lehramtsstudium gewarnt. Was folgte war ein Lehrkräftemangel. Mitterlehner gibt zu, dass solche Prognosen mit einem Risiko verbunden seien. Man brauche aber einen Entwicklungsplan, den man mit den Erfahrungswerten der Universitäten auch realistisch gestalten könne. Dieser Universitätsentwicklungsplan solle im Herbst vorliegen, so Minister Reinhold Mitterlehner. Einbezogen werden sollen unter anderem Kammern, Industriellenvereinigung und Interessensvertretungen.