Michael Spindelegger zurückgetreten

Ein Paukenschlag kam aber heute morgen - völlig überraschend - von ÖVP-Chef, Finanzminister, Vizekanzler, Michael Spindelegger. Er lud zu einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz und verkündete den Journalisten und dem Land, dass er von seinen drei Funktionen mit sofortiger Wirkung zurücktritt.

Michael Spindelegger

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Abendjournal, 26.08.2014

Verantwortlich dafür machte er den mangelnden Rückhalt in seiner Partei. Zuletzt hatten immer mehr ÖVP-Politiker immer drängender Steuerentlastungen gefordert. Spindeleggers Rücktritts-Erklärung dauerte exakt sechs Minuten, Nachfragen der Journalisten weder erwünscht noch möglich.

Michael Spindelegger zieht die Konsequenz aus der Kritik an seiner Politik und Person. Er habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, sagt er, er sei es sich jedoch selbst schuldig, zu gehen. Die Begründung richtet sich an all jene, die rasch eine Steuerreform verlangen. Spindelegger verweist einmal mehr auf die hohe Staatsverschuldung und wendet sich dann an die eigenen Reihen. Gerade in den westlichen Bundesländern waren Forderungen nach einer Steuerentlastung lauter geworden.

Er wolle sich nicht verbiegen oder in eine Richtung zwingen lassen, die er ablehne, sagt Spindelegger. Nun sei seine Loyalität und Paktfähigkeit überstrapaziert. Er stehe mit seiner Überzeugung und seinem Verantwortungsgefühl gegenüber dem Land alleine da. Für seine Arbeit als Obmann und Finanzminister zieht Spindelegger eine positive Bilanz. Fehler, Verletzungen sowie Kränkungen räumt er ein.

So schnell, wie er gekommen, ist Michael Spindelegger auch wieder gegangen. Zu seiner persönlicher Zukunft hat er ebenso wenig ein Wort verloren wie über seine Nachfolge in Partei und Ministerium.