USA im IS-Dilemma

US-Präsident Barack Obama überlegt verstärkte Luftschläge gegen die IS-Terroristen in Syrien - und findet sich dabei in einer unangenehmen Situation. Denn die USA und das syrische Assad-Regime haben mit IS einen gemeinsamen Feind. Die USA sind im Dilemma: Eine Zusammenarbeit mit Assad wird ausgeschlossen, aber jeder Schlag gegen IS Truppen in Syrien hilft Assad.

Morgenjournal, 28.8.2014

US-Eingreifen in Syrien?

Angesichts des Vormarschs der Dschihadisten formiert sich eine internationale Koalition zur Unterstützung der irakischen und kurdischen Streitkräfte. Die US-Luftwaffe fliegt bereits Luftangriffe auf die IS-Dschihadisten im Nordirak und US-Präsident Barack Obama erwägt auch, erstmals in Syrien militärisch gegen die IS-Milizen einzugreifen. Die USA begannen bereits mit Aufklärungsflügen über Syrien, um eine eventuelle Militärintervention vorzubereiten. Neun Länder sagten zudem den irakischen Kurden die Lieferung von Waffen zu.

Vor Massaker an "Ketzern"

Die irakische Luftwaffe hat mit Angriffen auf IS-Stellungen um die belagerte Stadt Amerli begonnen. Die rund 20.000 Bewohner der seit zwei Monaten belagerten Kleinstadt sind überwiegend schiitische Turkmenen, die von den radikalsunnitischen Jihadisten wegen ihres Glaubens als "Ketzer" betrachtet werden. UN-Sprecherin Eliana Nabaa sagte, bisher sei es nicht möglich, die Bewohner in Sicherheit zu bringen oder ausreichend Hilfsgüter in die Stadt zu liefern. Der UN-Sondergesandte für den Irak, Nickolay Mladenov, rief zu dringender Hilfe für die Stadt auf, deren Einwohnern im Fall einer Einnahme durch die Dschihadisten ein "Massaker" drohe.

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