US-Minister Hagel: "IS ist extreme Bedrohung"

US-Verteidigungsminister Chuck Hagel hat die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) als extreme Bedrohung für die USA bezeichnet. "Es ist weit mehr als eine Terrorgruppe", sagte Hagel. Ihre militärische Schlagfähigkeit sei "jenseits von allem, was wir kennen". Im Kampf gegen die IS schließen die USA nun auch in Syrien Luftangriffe wie im Irak nicht aus.

US-Verteidigungsminister Chuck Hagel

(c) APA/EPA/SHAWN THEW

Morgenjournal, 22.8.2014

Internationales Bündnis notwendig

IS sei "so hoch entwickelt und gut finanziert wie keine andere", erklärte Hagel. Generalstabschef Martin Demspey betonte, die Organisation könne nicht besiegt werden, ohne ihren Arm in Syrien ins Kalkül zu ziehen. Der Kampf müsse auf beiden Seiten der "quasi nicht existierenden Grenze" zwischen dem Irak uns Syrien geführt werden. "Das wird passieren, wenn wir ein Bündnis in der Region haben, das die Aufgabe übernimmt, IS langfristig zu besiegen", sagte Dempsey mit Blick auf die internationale Gemeinschaft.

Hagel schloss auch Luftangriffe gegen IS-Stellungen in Syrien nicht aus. "Wir denken über alle Optionen nach", sagte er auf konkrete Nachfrage eines Reporters. Luftangriffe seien nur ein kleiner Teil der notwendigen Werkzeuge um IS zu besiegen, fügte Dempsey hinzu. Er wolle aber nicht ankündigen, dass die USA sie ausführen würden, betonte er.

Was die US-Luftangriffe gegen IS-Stellungen im Irak betrifft, sollen diese vorerst fortgesetzt werden, wie Hagel erklärte. "Wir verfolgen eine langfristige Strategie." Das amerikanische Militär hat nach eigenen Angaben in den vergangenen zwei Wochen 89 Luftangriffe gegen IS-Ziele geflogen. Um die Extremisten vollständig zu besiegen, müsse der Irak zudem seine innenpolitischen Probleme in den Griff bekommen, mahnte Hagel.

Lösegeld nicht gezahlt

Die Dschihadistenmiliz Syrien hatte für den von ihr gefangen gehaltenen und mittlerweile getöteten US-Journalisten James Foley ein Lösegeld in Höhe von 100 Millionen Dollar (75 Mio. Euro) gefordert. Das berichtete die Zeitung "New York Times" unter Berufung auf Familienmitglieder Foleys sowie auf einen Mitgefangenen. Die US-Regierung habe eine Zahlung abgelehnt.

Vor der Hinrichtung Foleys habe die Extremistengruppe monatelang versucht, die Eltern zur Zahlung des Lösegelds zu bewegen. Als sie mit ihren Forderungen nicht durchdrangen, informierten die Dschihadisten nach Angaben von Foleys Arbeitgeber die Eltern knapp eine Woche im Voraus, dass ihr Sohn nun getötet werde.

Die Extremisten veröffentlicht en ein Video, das den Tod des seit 2012 in Syrien vermissten Reporters zeigt. Die US-Regierung hält das Video für echt. Die Terroristen drohen mit dem Tod weiterer Amerikaner, falls die USA ihre Luftschläge gegen die IS im Irak nicht einstellen sollten.