Ebola breitet sich auf das 5. Land aus

Die Ebola-Epidemie in Afrika breitet sich weiter rasant aus. Waren es in der Vorwoche noch 400 gemeldete Neuerkrankungen, so sind im Laufe dieser Woche bereits mehr als 550 neue Fälle gemeldet worden, darunter auch ein erster Fall aus Senegals Hauptstadt Dakar. Damit hat die Seuche bereits das fünfte afrikanische Land erreicht.

Mittagsjournal, 30.08.2014

Junger Student aus Guinea

Senegal ist das fünfte afrikanische Land, das jetzt von Ebola betroffen ist. Senegals Gesundheitsministerin Awa Marie Coll Seck meldet Senegals ersten bestätigten Fall: "Es handelt sich um einen jungen Universitätsstudenten aus Guinea, der sich am 26. August mit einer Infektion im Spital eingefunden hat und dabei verschwiegen hat, dass er in Kontakt mit Verwandten eines Ebola-Opfers in Guinea war." Erst Tage später wurde der Verdacht auf Ebola bestätigt. Nun versuchen die Behörden all jene Personen ausfindig zu machen, die im Senegal Kontakt zu dem ersten Ebola-Opfer des Landes hatten. Keine leichte Aufgabe, da der junge Mann bereits seit vielen Tagen in Senagals Hauptstadt Dakar unterwegs war.

Ärzte ohne Grenzen: Sicherheitsrat einschalten

Dabei hatte Senegal versucht sich mit strikten Maßnahmen zu schützen. Die Einreiseverbote aus betroffen Ländern konnten offenbar umgangen werden. Ärzte ohne Grenzen sagt, die WHO, Hilfsorganisationen und die Regierungen der Region könnten die Lage nicht mehr unter Kontrolle bringen. Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen fordert die Einschaltung des UNO-Sicherheitsrates. Vergangene Woche allein gab es mehr als 550 neue Ebola-Fälle.

ZMapp erfolgreich an Affen getestet

Indessen melden kanadische und amerikanische Wissenschaftler einen erfolgreichen Test des Medikaments ZMapp, der an Affen durchgeführt wurde: "Alle Tiere, die geimpft wurden, haben überlebt, all jene die nicht behandelt wurden, starben. Also sind die Ergebnisse sehr klar", sagt Anthony Fauci vom Amerikanischen Institut für ansteckende Krankheiten. Dennoch warnt der Arzt der US-Gesundheitsbehörde vor zu großer Euphorie: "Aus unserer langen Erfahrung wissen wir, dass man wirklich vorsichtig sein musss, man muss sicher gehen, dass es keine unerwünschten Nebenwirkungen gibt", so Fauci. Nachdem bisher 7 Ebola-Patienten das Medikament ZMapp erhalten haben, ist derzeit nichts mehr übrig. Bis neues hergestellt werden kann, kann es Monate dauern. Dann soll ZMapp auch an Menschen getestet werden.