Arbeitslosigkeit weiterhin plus zehn Prozent

Die Arbeitslosigkeit ist im Sommer weiter gestiegen: Ende August waren 355.643 Personen ohne Job, um 10,1 Prozent mehr als im Vorjahr.

Mittagsjournal, 1.9.2014

Wirtschaftswachstum zu schwach

Die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen legte gegenüber dem Vorjahreswert um 11,1 Prozent auf 292.321 zu. Geringer stieg die Zahl der Schulungsteilnehmer des AMS, nämlich um 5,5 Prozent auf 63.322. Zugleich stieg neuerlich auch die Zahl der unselbstständig Beschäftigten um 0,7 Prozent auf rund 3.477.000 an. Die Arbeitslosenquote nach nationaler Definition erhöhte sich um 0,7 Prozentpunkte auf 7,6 Prozent. Die Ursache sieht Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) in der lahmen Konjunktur: "Die europäische und damit auch die österreichische Wirtschaft scheinen nach wie vor nicht nachhaltig in Schwung zu kommen", so Hundstorfer. Der Trend der letzten Monate hat sich auch im August fortgesetzt: Immer mehr Personen kommen zusätzlich auf den österreichischen Arbeitsmarkt. Zum Ende des Sommers 2014 lag das Angebot an Arbeitskräften um 62.000 Personen über dem Vorjahr. Wegen der schwachen Nachfrage der Betriebe steigt in der Folge die Zahl der arbeitslos vorgemerkten Personen, so das Sozialministerium.

Keine Entspannung in den nächsten Jahren

Herbert Buchinger, Chef des Arbeitsmarktservice (AMS), nennt als jene Personen, die derzeit die größten Probleme haben, eine Stelle zu finden, ältere Arbeitslose und Arbeitslose mit gesundheitlichen Einschränkungen. Nun verlagern sich die Hoffnungen auf nächstes Jahr: Bessere Prognosen deuteten darauf hin, dass man im zweiten Halbjahr 2015 mit einem Rückgang der Arbeitslosigkeit rechnen könne. "Aber das wird meiner Meinung nach nicht sehr nachhaltig sein, weil wir in den nächsten fünf Jahren ein so kräftiges Angebotswachstum haben werden, dass nur außerordentlich günstige Konjunktur Arbeitslosigkeit abbauen kann." Eine echte Entspannung auf dem Arbeitsmarkt ist also nicht in Sicht.