Schlechte Noten für das Bildungprogramm

Zum Thema Bildung hat die Regierung bei ihrer Klausur ein Sechs Punkte-Programm präsentiert: die einzelnen Vorhaben sind großteils schon bekannt. Schwerpunkte sind ein besserer Übergang vom Kindergarten in die Volksschule und der Ausbau der Ganztagsschule. Kritiker sprechen von alten Hüten.

Morgenjournal, 29.9.2014

Knapp sechs Seiten ist das Sechs Punkte-Programm lang. Erstes Kapitel: Schulstart neu - Bildung beginnt bei den Kleinsten. Im letzten Kindergartenjahr und den ersten beiden Schuljahren sollen Kindergartenpädagoginnen und Volksschullehrerinnen eng zusammenarbeiten. Besonderer Schwerpunkt: die Sprachförderung. Zuerst soll diese Phase an 35 Standorten erprobt, ab 2016/17 dann flächendeckend umgesetzt werden.

Die Ganztagsschule wird ausgebaut, begleitet von einer Qualitätsoffensive: unter anderem soll festgelegt werden, was ist Lern- und was ist Freizeit. Beschlossen wurde auch eine Bildungsreformkommission, sie soll strategische Bildungsziele ausarbeiten und aus je vier Vertretern von Bund und Ländern bestehen. Wer das sein soll, ist noch nicht bekannt.

Scharfe Kritik an diesen Plänen kommt von den Grünen. Bildungssprecher Harald Walser spricht von einem Aufguss des Regierungsprogramms und von einer Bankrotterklärung sozialdemokratischer Bildungspolitik, offenbar habe Ministerin Heinisch-Hosek die gemeinsame Schule der 10-14jährigen aufgegeben. Und auch für die Freiheitlichen sind das alte Hüte mit mehr Fragen als Antworten.

Wie geht es also mit der gemeinsamen Schule weiter? Die neue Mittelschule soll bis zum kommenden Jänner evaluiert werden. Das will Vizekanzler Reinhold Mitterlehner von der ÖVP abwarten, wie er sagt. Mitterlehner bezeichnete die Bildungsdiskussion nach der Klausur jedenfalls als entkrampft. Es gehe nicht allein um die Frage Gesamtschule. Im Unterschied zu früher gehe man nun systematisch vor.