Hongkong-Proteste: Erstes Gesprächsangebot

In Hongkong gehen die Demokratieproteste weiter. Der Stadtchef hat den Demonstranten jetzt aber Gespräche angeboten. Die haben bereits zugesagt, fordern aber weiterhin den Rücktritt des Stadtchefs und freie Wahlen. Tausende haben auch die vergangene Nacht auf den Straßen im Stadtzentrum Hongkongs verbracht.

Morgenjournal, 3.10.2014

Hoffnung auf Dialog

Die Demonstrationen für mehr Demokratie in Hongkong sind in der Nacht friedlich geblieben. Die Studenten versuchten, eine Konfrontation mit der Polizei zu vermeiden. Nach dem Gesprächsangebot der Regierung in Chinas Sonderverwaltungsregion äußerten sie ihre Hoffnung auf einen "offenen Dialog", bekräftigten aber ihre Forderung nach einem Rücktritt von Regierungschef Leung Chun-ying.

Unter den Demonstranten in der früheren britischen Kronkolonie gab es über Nacht heftige Diskussionen, ob eine wichtige Hauptverkehrsader mit dem Tunnel zwischen der Insel Hongkong und der Halbinsel Kowloon auch noch blockiert werden soll. Einige Studenten sperrten zwei Fahrspuren, doch leitete die Polizei den Verkehr über die anderen Spuren, so dass die Auswirkungen gering blieben.

Seit einer Woche schon demonstrieren Zehntausende Hongkonger. Die Proteste hatten sich an Beschlüssen des Pekinger Volkskongresses entzündet, 2017 zwar erstmals eine direkte Wahl in Hongkong zu erlauben, den Wählern aber trotzdem eine freie Nominierung der Kandidaten zu verweigern. Seit der Rückgabe der Kronkolonie 1997 an China wird Hongkong als eigenes Territorium autonom regiert. (Text: APA, Red.)