Weltbank: Gesundheitssysteme gegen Ebola

Wie kann die Ebola-Epidemie in Westafrika eingedämmt werden? Zu den Sofortmaßnahmen muss dringend der bisher vernachlässigte Aufbau eines funktionierenden Gesundheitssystems kommen - das fordert beim 17. European Health Forum in Gastein Armin Fidler, der Chefberater für Gesundheitsfragen der Weltbank.

Mittagsjournal, 3.10.2014

Infrastruktur wichtig

230 Millionen Dollar hatte die Weltbank zur Bekämpfung der humanitären Katastrophe in den von Ebola Betroffen Länder in Westafrika reserviert. Jetzt stockt sie die Hilfe für Guinea, Sierra Leone und Liberia um 170 weitere Millionen Dollar auf. Von den in Summe 400 Millionen US-Dollar soll ganz bewusst nur ein kleiner Teil in die Notversorgung fließen, wie Chlor, Betten und Gummistiefel, sagt Armin Fidler, der Chefberater für Gesundheitsfragen der Weltbank. Viel wichtiger sei der Aufbau von Infrastruktur, wie Gebäude, aber auch die Ausbildung von Ärzten und Krankenschwestern.. Darin sieht Fidler eine der wichtigsten Aufgaben. Er kritisiert, dass viele Organisationen der internationalen Entwicklungszusammenarbeit diese Aufgabe in den vergangenen Jahren zugunsten kurzfristiger Ziele vernachlässigt hätten. Muss sich nicht auch die Weltbank den Vorwurf gefallen lassen, zu spät reagiert zu haben? Fidler kontert: "Wir sind keine Notfall-Agentur."