IS will Kobane einkesseln

Entscheidungsschlacht um die syrische Kurdenstadt Kobane ist voll entbrannt. Nach Angaben kurdischer Aktivisten hat die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) mit massiven Angriffen auf eine wichtige Verbindungsstraße zur türkischen Grenze begonnen, um die letzte Kurdenbastion in der Region gänzlich von der Außenwelt abzuschneiden.

Mittagsjournal, 10.10.2014

Grenze durchgängig in IS-Hand

Die Dschihadisten haben die Stadt bereits von drei Seiten umstellt. Laut der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte haben die Islamisten dafür sämtliche Kräfte in Bewegung gesetzt. Sollte der IS Kobane erobern, hätten die sunnitischen Extremisten einen durchgängigen Grenzstreifen zur Türkei unter ihrer Kontrolle. In Syrien und im Irak haben sie seit Juni in weiten Landstrichen die Macht inne. Im Irak sind es vor allem große Teile der von Sunniten bewohnten Gebiete im Norden und in der westirakischen Provinz Anbar.

Nach Angaben der in Großbritannien ansässigen oppositionsnahen syrischen Menschenrechtsbeobachter brachte der IS in Ostkobane mit Motorrädern Waffennachschub zu seinen Kämpfern, um die lebenswichtige Versorgungsroute der Kurden zu kappen. Ein kurdischer Aktivist namens Farhad al-Shami in der Ortschaft sagte der dpa am Telefon, die Dschihadisten hätten die Straße am frühen Morgen unter massiven Beschuss genommen. Seinen Informationen nach starben rund 200 kurdische Kämpfer, seit am Montag der IS in die strategisch wichtige Grenzstadt eingedrungen ist.

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