Burgtheater: Karin Bergmann bleibt Chefin

Die neue Chefin des Burgtheaters steht fest: Es ist die schon bisherige interimistische Direktorin Karin Bergmann. Bergmann bleibt bis Ende August 2019 im Amt. Die Bestellung hat Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) heute verkündet.

Mittagsjournal, 14.10.2014

Burgtheater-Direktorin Karin Bergmann

APA/HANS KLAUS TECHT

Dank "bisheriger Performance"

Die langjährige Mitarbeiterin des Burgtheaters war nach Entlassung von Direktor Matthias Hartmann am 19. März als erste Frau in der Geschichte des Hauses an die Spitze berufen worden. Die künstlerische Geschäftsführung des Burgtheaters war für eine Funktionsperiode von "bis zu fünf Jahren" ausgeschrieben worden. Bei der Vertragsdauer von Karin Bergmann wird nun ihre interimistische Leitung quasi angerechnet. Sie wird das Haus also von 2014 bis 2019 leiten. "In zwei Jahren ungefähr begeben wir uns wieder auf die Suche", sagte Ostermayer heute.

Bei der Ausschreibung für die Übernahme der künstlerischen Leitung ab 1. September 2016 habe es 29 Interessenten gegeben, die sich entweder beworben hätten oder angesprochen worden seien. Eine Findungskommission erstellte schließlich einen Zweier-Vorschlag, aus dem Kulturminister Ostermayer seine Entscheidung traf. Für Bergmann habe nicht nur der Vorschlag der Findungskommission, sondern auch "ihre bisherige Performance" bei der interimistischen Leitung gesprochen.

Erfahren und akzeptiert

Die 61-jährige in Recklinghausen geborene Theaterexpertin verfügt über langjährige Erfahrung am Haus und große Akzeptanz im Ensemble. Karin Bergmann kam 1986 als Pressesprecherin des Burgtheater-Direktors Claus Peymann nach Wien. Nach einem Zwischenspiel bei den Vereinigten Bühnen Wien und an der Volksoper holte sie Klaus Bachler 1999 wieder an die Burg zurück, wo sie zehn Jahre lang als seine Stellvertreterin tätig war und in der Saison 2008/2009, als Bachler bereits an der Bayerischen Staatsoper in München arbeitete, de facto auch das Haus führte.

Nach einem Jahr als Stellvertreterin des neuen Direktors Matthias Hartmann verabschiedete sie sich im Sommer 2010 in die Pension - und wurde von Kulturminister Ostermayer nach der Entlassung Hartmanns als Trouble-Shooterin zurückgeholt. Als solche hat sie sich bewährt und darf drei weitere Jahre die Geschicke des Hauses lenken. (Text: APA, Red.)