Gewerkschafter: "Werden Druck erhöhen"

Die Gewerkschaft begründet ihre neuerliche Streikdrohung: Man habe keine andere Möglichkeit, den Druck zu erhöhen, sagt Metallgewerkschaftsverhandler Rainer Wimmer im Ö1-Gespräch. Darum werde man morgen die Betriebsversammlungen und Betriebsräte-Konferenzen in ganz Österreich abhalten.

Morgenjournal, 15.10.2014

Metallgewerkschaftsverhandler Rainer Wimmer im Gespräch mit Cornelia Vospernik

"Das werden wir nicht hinnehmen"

Bis zum nächsten Verhandlungstermin am 28. Oktober werde man die Mitarbeiter informieren, motivieren und Druck aufbauen. Die Gewerkschaft wolle einen Reallohnzuwachs von deutlich mehr als der Inflationsrate von 1,7 Prozent. Dass die Arbeitgeber die niedrigere europäische Inflationsrate zum Maß für Lohnerhöhungen nehmen wollen, kommentiert Wimmer sarkastisch: "Das ist schon wieder ein Novum, wir werden ja alle Jahre gescheiter." Die Menschen in Österreich betreffe die österreichische Inflationsrate, da gehe es um steigende Mieten und Ausgaben für den täglichen Bedarf, "und da hilft es nichts, wenn wir die italienische Inflationsrate verhandeln". Wimmer betont: "Das werden wir nicht hinnehmen. Das geht nicht." Man setzte bei 1,7 Prozent Inflationsrate an und da führe kein Weg vorüber.

"Jetzt sind diie Arbeitnehmer dran"

Was die verschlechterten Wirtschaftsprognosen betrifft, zeigt sich Wimmer wenig beeindruckt: "Da wird ein besonderes Weltuntergangsszenario gezeichnet. Es gibt auch Ergebnisse, die vor uns liegen. Und die der letzten Monate waren normale, gute Ergebnisse. Die Unternehmen waren auch nicht zimperlich, ihre Gewinne einzustreifen. Jetzt sind halt die Arbeitnehmer dran. Und das werden wir in den nächsten Tagen ganz deutlich machen."

Bezüglich der Arbeitgeber-Forderung nach mehr Flexibilität zeigt sich der Gewerkschafter misstrauisch: Den Unternehmern gehe es in Wahrheit um "billiges Arbeiten" und darum, die Überstundenzuschläge zu kappen, "und das wird mit uns nicht gehen". Arbeiten könne man auf der Basis von flexiblen Arbeitszeitmodellen, die Überstundenzuschläge vorsehen.