Berlin: Die Feiern zum Mauerfall

In Berlin ist gestern Abend die vor 25 Jahren gefallene Mauer zuerst symbolisch wiedererstanden in einer beleuchteten Luftballonkette und dann im freien Himmel entschwunden, ein finales Symbol zu den Feierlichkeiten und Gedenkminuten für die vielen Opfer der Mauerschüsse. In den politischen Statements wurde immer wieder versucht, den Mauerfall heranzuziehen als best practice-Modell für aktuelle Konfliktfälle wie die Ukrainekrise.

Morgenjournal, 10.11.2014

Aus Berlin,

Eine Erinnerungsstunde vor dem Brandenburger Tor, mit Altrocker Udo Lindenberg. Udo Lindenberg lässt sie noch einmal Revue passieren, die Leute von der DDR- Obrigkeit, die ihm damals Leben u8nd Lieb erschwert haben.

Nur einer hat Udo Lindenberg die Show gestohlen an diesem Abend. Alle waren sie auf dem großen Podium beim Brandenburger Tor versammelt, Präsident, Kanzlerin, Regierungsleute. Aber dann stellte der Berliner Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit die europäischen Staatenlenker vor, die damals sozusagen Pate gestanden sind bei den Umbrüchen in Osteuropa, Leute, die sie mitgestaltet haben, wie Lech Walesa aus Polen oder Miklos Nemeth aus Ungarn, und dann einer, der den Fall der Mauer nicht verhindert und damit auch dafür gesorgt hat dass sie heute weg ist, es reicht schon, wenn Bürgermeister Wowereit seinen Spitznahmen nennt: Gorbi. Klaus Wowereit ist es dann auch, der das Signal zum symbolischen Nachvollzug des Mauerfalls gibt.

Die Lichtgrenze, tausende Ballons, die tagelang den Verlauf der Mauer quer durch Berlin markiert haben, steigen ist die Höhe. An allen Stationen des Feierns haben sich Einheimische und Gäste vom Zauber des Augenblicks einfangen lassen.

Damit geht für Berlin ein Fest der Superlative zu Ende, ein Ereignis, das nach dem Willen der von Bundeskanzlerin Angela Merkel auch symbolhaft auf die Lage in Staaten wie der Ukraine, Syrien oder dem Irak zurückwirken soll. Manchmal, so hört man, hat ja das Wünschen schon geholfen.