Arik Brauer

ARIK BRAUER

Ausstellung

Arik-Brauer-Hommage im Leopold Museum

Am 4. Jänner ist Arik Brauer 85 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass "schenkt" ihm das Wiener Leopold Museum eine Ausstellung. Am Donnerstag wird die große Retrospektive des prominenten Vertreters der Wiener Schule des Phantastischen Realismus - manche nennen ihn auch den "Doyen" dieser Kunstrichtung - eröffnet.

Mittagsjournal, 11.11.2014

"Gesamt.Kunst.Werk" - unter diesem Titel werden im gesamten Untergeschoss des Museumsbaus der Ebene zwei etwa 300 Objekte gezeigt. Davon sind rund 80 Gemälde aus den unterschiedlichsten Schaffensperioden Arik Brauers. Sein jüngstes Bild ist übrigens auch auf dem Ausstellungsplakat reproduziert: ein Selbstporträt ganz im Stil der Alten Meister, das er extra für die Ausstellung geschaffen hat.

Die Ausstellung ist nach Themen gegliedert, die sich durch das gesamte Werk Arik Brauers ziehen, erzählt Franz Smola. Der interimistische Leiter des Leopold Museums hat die Schau gemeinsam mit Alexandra Matzner kuratiert.
Die Themen sind Umwelt, Krieg, jüdische Geschichte oder Emanzipation der Frau, wobei die starke Farbigkeit der Bilder auch bei düsteren Themen auffallend ist. Arik Brauer dazu: "Das soll ein Widerspruch sein, die Welt ist ja auch bunt im Krieg."

Die Phantastischen Realisten

Die große Zeit der Phantastischen Realisten war in den 1960er/ 70er Jahren, als Gegengewicht gewissermaßen zur damals vor allem in Deutschland und Österreich dominanten abstrakten Malerei.

Schon damals wurde viel polemisiert, und auch heute sehen viele Galeristen und Kunstkritiker bei den Phantastischen Realisten eher eine dekorative Kunstform im Dunstkreis der Surrealisten. Trotzdem erfreuen sie sich bei den Sammlern großer Beliebtheit und erreichen hohe Verkaufspreise. Da spielt sicher im Vergleich etwa zu den Surrealisten die Technik der Wiener Schule eine wichtige Rolle, wie Franz Smola unterstreicht.

Die Ausstellung zeigt viele Facetten Arik Brauers, der auch Architekt, Bühnen- bzw. Kostümdesigner ist. Es gibt Skulpturen und Schmuck zu sehen, sowie ganz frühe Bilder aus seinen Anfängen. Das Museum ist nicht der Platz um seine Karriere als Lieder-Sänger wiederzugeben, die ihm mehrere Goldene Schallplatten eingebracht hat. Aber man wird den Meister live bei der Arbeit zusehen können: An sechs Sonntagen ab 23. November bemalt Arik Brauer vor Publikum sechs Paneele eines Polygons mit Themen der Schöpfungsgeschichte.

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