Philae: Hauptbatterie ist leer

Nach der Aufsehen erregenden Landung auf dem Kometen "Tschuri" hat das Mini-Labor "Philae" in den frühen Morgenstunden seine Arbeit eingestellt. Die Hauptbatterie ist leer. Und weil der Kometen-Lander großteils im Schatten liegt, können sich die Solarzellen auch nicht wieder aufladen. "Signalverlust, keine weitere Kommunikation mehr", teilte die europäische Weltraumagentur ESA über den Internet-Kurznachrichten-Dienst Twitter mit. Zuvor hat der Roboter aber noch - trotz geringer Energiereserven - seine ermittelten Daten zur Erde gefunkt.

Morgenjournal, 15.11.2014

Ergebnisse unter Verschluss

"Wir sind glücklich", freut sich Gerhard Berghofer vom Institut für Weltraumforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften: "Wir haben Daten erhalten." Berghofer arbeitet am Instrument ROMAP mit, das vor allem von der Technischen Uni Braunschweig entwickelt worden ist. Das Gerät widmet sich grob gesagt den magnetischen Eigenschaften des Kometenkerns: "Das würde Aufschluss darüber geben, ob wärehnd der Entstehung unseres Sonnensystems magnetische Kräfte da waren." Können Sie das beantworten? "Das darf ich Ihnen leider nicht sagen." Diese Ergebnisse sind vorerst unter Verschluss.

Instrument bestätigt dreimalige Landung

Was der Grazer Forscher Berghofer aber verraten darf: Dank diesem Instrument weiß man zum Beispiel, dass das Mini-Labor Philae insgesamt drei Mal auf der Kometenoberfläche aufgesetzt hat: "Ja das konnte man aufgund unserer Daten sehr gut erkennen. Wir sind natürlich nicht das einzige Instrument, das das sehen kann, aber wir konnten das bestätigen. Und ich glaube, wir waren das erste Instrument, das wirklich gesehen hat, dass wir drei Mal gelandet sind, mehr oder weniger."

Instrumente haben Daten gesendet

Günter Kargl, ebenfalls vom Institut für Weltraumforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, ist am Instrument Mupus auf Philae beteiligt: "Wir haben von mehreren Sensoren, die Mupus ausmachen, Daten erhalten." Mit den vorliegenden Daten ist Günter Kargl zufrieden. Sein Experiment fragt quasi nach der Temperatur: "Wir wissen, es ist sehr kalt. Also gerade an der Stelle, an der sich Philae befindet, ist es wirklich extrem kalt, weil wir mehrseitig abgeschattet sind. Also wir haben Temperaturen bis zu minus 150 Grad gesehen, aber was uns primär interessiert, ist das dynamische Verhalten der Temperaturen, also wie sich das zum Beispiel im Tagesgang ändert." Das zu beantworten und die vorhandenen Daten auszuwerten werde Monate und Jahre dauern, so der Grazer Forscher. Heute wird spannend, was die Europäische Weltraumagentur vorhat.