IS: Weitere Hinrichtung eines US-Bürgers

Die Terrormiliz IS hat erneut eine amerikanische Geisel ermordet. In einem Video, das gestern im Internet veröffentlicht wurde, verkündet ein maskierter IS-Kämpfer den Tod des 26-jährigen Peter Kassig, ein ehemaliger US-Soldat, der in Syrien als Entwicklungshelfer gearbeitet hatte.

Morgenjournal, 17.11.2014

Aus den USA,

Ein Akt des puren Bösen – so bezeichnet US-Präsident Barack Obama gestern Abend das jüngste Propagandavideo der Terrormiliz IS. Wie auch schon in den anderen Videos zeigt es einen maskierten Kämpfer, der damit prahlt, den Amerikaner Peter Kassig ermordet zu haben – und als grausamen Beweis dessen Kopf präsentiert.

Der 26-Jährige Kassig, ein ehemaliger US-Soldat, hatte in Syrien als Entwicklungshelfer gearbeitet, vor einem Jahr wurde er von den Dschihadisten entführt. So wie ihm, dem ehemaligen Elitesoldat, werde es auch den US-Truppen gehen, sollten sich die Amerikaner nicht zurückziehen – droht der IS-Kämpfer in dem Video.

Immer mehr US-Politiker fordern nun radikalere Maßnahmen: wir sollten dort schon längst Bodentruppen stationiert haben, meint der Republikaner Mitt Romney. Ich frage mich warum der Präsident nichts tut.

Boots on the ground - Bisher ein Tabu für Barack Obama. Doch auch der hat seine Rhetorik mittlerweile auffallend geändert: Es gibt immer Umstände, in denen wir sehr wohl Bodentruppen einsetzen werden müssen, sagt er gestern.

Seit mehr als drei Monaten fliegen die USA gemeinsam mit internationalen Alliierten Luftangriffe im Irak, seit sechs Wochen auch in Syrien - laut einem Bericht des UNO Menschenrechtsrates sei die Terrormiliz aber weiterhin sehr mächtig, vor allem in Syrien.

Erst vor kurzem hat Obama die Zahl der US-Soldaten im Irak auf mehr als 3000 erhöht. Und am Wochenende ist US-Generalstabschef Martin Dempsey überraschend nach Bagdad gereist, um dort über weitere Strategien im Kampf gegen die Dschihadisten zu beraten.

Es sei zwar derzeit nicht angedacht, die irakischen Streitkräfte in Mosul oder an der Grenze zu Syrien von US-Truppen begleiten zu lassen – drückt es Dempsey vergangene Woche etwas umständlich aus - die USA würden es aber definitiv in Betracht ziehen. Und das klingt schon ganz anders als noch vor drei Monaten.

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