US-Pipeline-Projekt knapp gescheitert

Seit Jahren streiten in den USA Republikaner und Demokraten über ein heiß umkämpftes Erdöl-Projekt: die sogenannte "Keystone Pipeline". In der Nacht hat der US-Senat darüber abgestimmt - und die Abstimmung ist ganz knapp gegen die Pipeline ausgegangen.

Morgenjournal, 19.11.2014

Es war nur eine Stimme, die den Ausschlag gegeben hat. Mit den Republikanern haben zwar auch einige Demokraten für die Pipeline gestimmt, am Ende waren es dann aber doch nur 59 Ja-Stimmen, notwendig wäre eine Mehrheit von 60 der 100 Senatoren gewesen.

US-Präsident Obama dürfte dementsprechend erleichtert sein. Denn er hat nie ein Hehl daraus gemacht, dass er gegen die Pipeline ist - und bei einer Mehrheit im Senat wäre ihm dann nur mehr die Möglichkeit geblieben, ein Veto einzulegen. Und das hätte eine neuerliche Konfrontation mit den Republikanern bedeutet.

Warum ist diese Erdölleitung von Kanada bis in den Golf von Mexiko seit Jahren so umstritten?

Es ist daraus so etwas wie eine Grundsatz-Debatte Arbeitsplätze oder Umweltschutz geworden. Umweltschützer und die meisten Demokraten sind gegen die Key-Stone-Pipeline. Unter anderem, weil das Öl aus Teersand gewonnen wird, und dabei zu viele Treibhausgase freigesetzt werden.
Die Republikaner wieder sagen, das Projekt würde tausende Arbeitsplätze schaffen, und die Demokraten verhindern wieder einmal ein baufertiges Projekt.

Im Jänner wollen die Republikaner jedenfalls einen neuen Anlauf nehmen - dann haben sie nach den Wahlen vor zwei Wochen die Mehrheit im Senat.