Jihadisten-Razzia: bald U-Haft?

Nach der gestrigen Großrazzia gegen Jihadisten in Wien, Graz und Linz, bei der dreizehn Personen festgenommen worden sind, laufen die Ermittlungen der Behörden auf Hochtouren. Jetzt prüft die Staatsanwaltschaft, ob sie über die Betroffenen die Untersuchungshaft verhängen wird. Auch das beschlagnahmte Propaganda-Material wird gesichtet.

Morgenjournal, 29. November 2014

Verdächtiger vor Abreise angehalten

Als Hauptverdächtiger gilt ein mutmaßlicher Hassprediger aus Wien. Er soll für die Rekrutierung junger Jihadisten in Österreich verantwortlich sein und sich um die Finanzierung und Organisation des Netzwerkes gekümmert haben. In erster Linie dürfte es darum gegangen sein, junge Menschen zu radikalisieren, anzuwerben und in den Kampf ins Kriegsgebiet zu entsenden. Der Mann soll auch selbst eine Reise nach Syrien geplant haben. Gestern hätte er fliegen sollen, doch die Behörden haben das verhindert.

Staatsanwaltschaft prüft U-Haft

Bis spätestens Dienstag muß das Gericht nun entscheiden, ob über den Mann und über die zwölf weiteren Verdächtigen die Untersuchungshaft verhängt wird. Die weiteren Einvernahmen laufen, die beschlagnahmten Unterlagen müssen in den nächsten Wochen gesichtet werden. Darunter befindet sich auch terroristisches Propagandamaterial sowie elektronische Datenträger. Nur eine einzige Waffe wurde beschlagnahmt, nämlich ein Schlagring.

Im Innenministerium heißt es, die Polizei sei sensibilisiert worden, insbesondere auch auf die Eigensicherung zu achten, da Uniformierte immer wieder im Fokus von Jihadisten gestanden seien. Eine konkrete Bedrohung für Österreich sieht man im Innenministerium derzeit aber nicht.

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