Kärnten: Krisengipfel wegen Hexa-Chlor-Benzol

Offiziell kommt vom Land Kärnten nach wie vor nur eine Warnung, Lebensmittel aus dem Görtschitztal zu konsumieren. Man habe keine rechtliche Handhabe, die Produkte aus dem Handel zu nehmen, so lange die Proben nicht offiziell untersucht seien. Neue Aufregung herrscht, seit die Umweltorganisation Greenpeace bekanntgegeben hat, mehr Hexa-Chlor-Benzol als erlaubt festgestellt zu haben. Freitagabend gab es in Kärnten einen Krisengipfel.

Bürger vor einer Informationsveranstaltung bezüglich der Emissionen des Umweltgifts HCB

Bürger vor einer Informationsveranstaltung bezüglich der Emissionen des Umweltgifts HCB

APA/GERT EGGENBERGER

Morgenjournal, 6.12.2014

Das Land Kärnten hat am Freitagabend neuerlich davor gewarnt, Lebensmittel aus der Region Görtschitztal zu konsumieren. Das gab Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) nach einem Krisengipfel bekannt, der einberufen werden musste, nachdem Greenpeace bekanntgegeben hatte, dass in zwei Milchprodukten aus der Region die Grenzwerte für Hexachlorbenzol überschritten worden waren.

Aus Sicherheitsgründen werde die Bevölkerung dazu aufgerufen, bis auf weiteres keinerlei Lebensmittel aus der Region zu konsumieren, sagte Kaiser. Die Warnung gelte, bis sämtliche Ergebnisse der amtlichen Probenziehung vorliegen würden und Entwarnung gegeben werden könne. Er habe nun in Auftrag gegeben, dass alle vorhandenen Kräfte der Fachabteilungen gebündelt werden sollen, um verstärkt Proben zu nehmen und Tests durchführen zu lassen.

Vor eineinhalb Wochen war öffentlich geworden, dass im Görtschitztal im Kärntner Bezirk St. Veit/Glan offenbar über einen längeren Zeitraum HCB freigesetzt worden war. Als mutmaßlicher Verursacher gilt das Zementwerk von Wietersdorfer & Peggauer, wo HCB-belasteter Blaukalk der Donauchemie in Brückl seit einigen Jahren im Rahmen der Sanierung einer Deponie verarbeitet wird.