South-Stream: Eine Woche nach dem Aus

In Brüssel geht es heute auch um die Gas-Pipeline "South Stream", und zwar bei einem Treffen der Energieminister mehrerer Länder, auch Österreich wird vertreten sein. Genau vor einer Woche hat ja Russlands Präsident Putin das Projekt überraschend für beendet erklärt. Und zwar sinngemäß, weil sich die Leitung gegen den Widerstand der EU-Kommission nicht umsetzen lasse.

Morgenjournal, 9.12.2014

Wie es weitergehen soll, das ist derzeit unklar. Aber in der EU-Kommission geht man offenbar nicht davon aus, dass die Gasleitung South Stream entgültig gestorben ist. Die Hürden dafür sind nicht unüberwindbar, hat Kommissions-Präsident Jean Claude Juncker erst vor wenigen Tagen gesagt. Und man arbeite daran, offene Fragen zu lösen. Gleichzeitig hat Juncker aber auch den Ton gegenüber Russland verschärft. Man werde sich in Energiefragen nicht erpressen lassen.

Und wie sieht das die russische Führung?

Dort wird in der Zwischenzeit schon an Alternativen gearbeitet. Der russische Konzern Gazprom hat angekündigt, dass man eine neue Gasleitung in die Türkei bauen will. Von dort könnte Gas dann nach Südeuropa gebracht werden.
Wie man die Zukunft von South Stream sieht, bei dieser Frage hält sich Russland derzeit bedeckt. Und diese Frage wird wohl auch wesentlich davon abhängen, wie sich die Ukraine-Krise und damit das Verhältnis zwischen Russland und der EU weiter entwickelt.