Japans Börse startet mit Minus in die Handelswoche

Die Börse in Japan ist heute nach dem rasanten Fallen der Ölpreise mit einem Minus in die Handelswoche gestartet. Auch der klare Wahlsieg von Ministerpräsident Shinzo Abe ermutigte die Händler in Tokio kaum - die drittgrößte Volkwirtschaft der Welt ist schon länger in einer Konjunkturflaute.

Morgenjournal, 15.12.2014

Der japanische Regierungschef Shinzo Abe ist als Sieger aus den vorgezogenen Parlamentswahlen hervorgegangen. Wie wird das an den Finanzmärkten beurteilt? Hat Abe noch das Vertrauen der Anleger?

Die anfängliche Begeisterung ist mittlerweile einer gewissen Ernüchterung gewichen - zwar ist der japanische Börsen-Leitindex Nikkei seit dem Amtsantritt von Abe vor zwei Jahren von 8.000 auf über 17.000 Punkte gestiegen, von seiner Politik des exzessiven Gelddruckens haben aber eher nur große Konzerne profitiert, und nicht die Bevölkerung. Maßgebliche Reformen sind auch aus Sicht der Anleger ausgeblieben.

Der Nikkei liegt derzeit mit 1,4 Prozent im Minus. Die Skepsis der Anleger wird durch einen aktuellen Wirtschaftsbericht der japanischen Zentralbank verstärkt, den so genannten Tankan-Bericht. Daraus geht hervor, dass sich die Stimmung in Japans Unternehmerszene immer weiter verschlechtert - und in der Tat steckt die drittgrößte Volkwirtschaft der Erde schon länger in einer Konjunkturflaute.

Das entgeht auch den Ratingagenturen nicht - Moody's hat Japan schon herabgestuft, und Fitch hat angekündigt, dass es nach der Wahl eine Abstufung von Japans Kreditwürdigkeit geben wird. Das Argument, ähnlich wie bei Moody's: Die hohe Neuverschuldung und die Staatsschulden, die schon mehr als doppelt so hoch sind wie Japans Wirtschaftsleistung.