Pakistan: Todesstrafe nach Taliban-Massaker

Mehr als 140 Tote, 132 Kinder und Jugendliche erschossen - eine unfassbare Katastrophe, mit der die Taliban die Regierung in Pakistan getroffen hat. Premierminister Nawaz Sharif hat heute erklärt, dass in Fällen von Terrorismus die Todesstrafe wieder vollstreckt werde. In der Stadt Peshawar herrschen Trauer und Entsetzen.

Blutspuren auf dem Boden und an der Türe

EPA/NADEEM KHAWER

Mittagsjournal, 17.12.2014

Noch in der Nacht wurden die ersten toten Schüler zu Grabe getragen. Überall im Land fanden Mahnwachen statt, auf den Straßen beten Menschen für die Opfer dieses bisher blutigsten Anschlags der pakistanischen Taliban. Ministerpräsident Nawaz Sharif hat eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen.

Das ist alles so traurig, sagt ein Mann, der an einer der Mahnwachen. 141 unschuldige Opfer, Kinder und Jugendlich. Weder Muslime noch Nicht-Muslime machen so etwas Schreckliches. Diese Militanten haben einfach gar keine Religion.

In den Schock und die Trauer mischt sich aber auch immer mehr Wut: Was haben diese unschuldigen Kinder mit irgendwelchem Militäroperationen des Staates zu tun, sagt ein Angehöriger eines getöteten Schülers. Die pakistanische Taliban haben den Anschlag ja als Vergeltungsaktion für die pakistanische Militäroffensive gerechtfertigt.

Die Regierung hätte diese Kinder mehr schützen müssen, meint der Mann. Es habe ja schon im Vorfeld immer wieder Drohungen gegen diese vom Militär gestützte Schule. Und immer wieder wird der Ruf nach Vergeltung laut: diese Verbrecher gehören mit dem Tod bestraft.

Pakistans Premier Nawaz Sharif hat darauf reagiert: die Todesstrafe, die seit 2008 in Pakistan ausgesetzt war, ist nun wieder eingeführt und zwar für alle terroristischen Straftaten. Premier Sharif hat außerdem am Vormittag eine Krisensitzung einberufen, an der alle wichtigen Parteien des Landes teilnehmen. Es geht darum sich zu beraten, wie auf dieses verheerende Attentat zu reagieren ist, und wie der Kampf gegen die Taliban weitergehen soll.