Jean-Pierre Améris über die Sprache des Herzens

Der französische Film "Die Sprache des Herzens - das Leben der Marie Heurtin" von Jean-Pierre Améris erzählt die authentische Geschichte eines blinden gehörlosen Mädchens, das bis zu seinem 14. Lebensjahr wie ein kleiner Wildfang im Garten seiner Eltern gelebt hat. Im Gespräch mit Ö1 spricht der Regisseur über seine Recherchen, die körperliche Seite der Kommunikation und Film als sinnliches Experiment.

Jean-Pierre Ameris

Jean-Pierre Ameris beim Filmfestival in Locarno

APA/EPA/URS FLUEELER

Kulturjournal, 30.12.2014

Marie Heurtin kann nicht mit ihrer Umwelt kommunizieren, sie verweigert sich zu waschen und klettert gern auf Bäume. Eines Tages entschließt sich der Vater - ein einfacher Handwerker -, sie in eine von Klosterfrauen betreuten Institution für gehörlose Kinder zu bringen. Im Kloster nimmt sich eine Nonne, Schwester Marguerite, ihrer an.

Geduldig schafft sie es, eine eigene Gebärdensprache für die blind und gehörlose zu entwickeln. Jean-Pierre Améris hat einen authentischen Fall verfilmt, der sich Ende des 19. Jahrhunderts in Frankreich zugetragen hat. Beeindruckend und unsentimental nimmt er den Zuschauer in eine den meisten unbekannte Welt.

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