Moskau verringert Reserven

In Russland hat das politisch und wirtschaftlich turbulente Jahr 2014 Spuren hinterlassen: Die Zentralbank musste in den vergangenen Wochen beim Versuch, den Rubel-Verfall zu stoppen, viele Reserven verbrauchen. Mehrere Milliarden sind es allein in einer Woche gewesen.

Morgenjournal, 2.1.2015

Innerhalb einer Woche hat man umgerechnet 8,6 Milliarden Euro angezapft, damit sind die Reserven auf 320 Milliarden Euro geschrumpft. Diese Zahlen kommen von der russischen Zentralbank. Die Krise trifft auch die Geschäftsbanken hart, einige von ihnen haben kurz vor dem Jahreswechsel noch Finanzspritzen vom Staat bekommen, weil sie - vor allem wegen der Sanktionen - hohe Verluste verbuchen mussten.

Die Menschen in Russland bekommen die Krise durch höhere Preise zu spüren. Welche Zahlen gibt es dazu?

Die Inflationsrate hat im Vorjahr 11,4 Prozent betragen, zeigt die vorläufige Berechnung. Vor allem Lebensmittel sind teurer geworden. Und das Problem hat sich im Lauf des Jahres zugespitzt, die Steigerung von November auf Dezember war die höchste seit 10 Jahren.

Es gibt aber auch eine Ausnahme: Wodka wird billiger. Diese Begrenzung hat Präsident Putin gefordert, und zwar offiziell mit dem Argument, dass zu viel Wodka illegal gebrannt wird, wenn der behördlich festgelegte Preis zu hoch ist. Bisher liegt er bei 220 Rubel, ab Februar dann bei 185 Rubel für einen halben Liter, das sind rund 2 Euro 60. Die Behörden haben die Forderung, die Putin zu Weihnachten ausgesprochen hat, sehr schnell umgesetzt. Vor einem Jahr war das Argument da noch ganz anders: Da wollte man den Alkoholmissbrauch im Land bekämpfen und hat den Wodkapreis erhöht.